Projekt Avalanche soll IT-Kosten senken

US-Anwender gründen Softwarekooperative

16.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Was einige IT-Manager mit dem Projekt Avalanche planen, könnte sich für die großen Softwareanbieter zur Bedrohung entwickeln: ein gemeinsamer Software-Pool, auf den alle Mitglieder kostenlos zugreifen können.

Der Name Avalanche (englisch für Lawine) kommt nicht von ungefähr, berichten die Initiatoren Andrew Black und Scott Lien. Eine Lawine sei nicht zu stoppen, sie begrabe alles auf ihrem Weg oder reiße es mit sich fort. Die Opfer könnten die etablierten Softwarehersteller sein, wenn denn die ehrgeizigen Pläne aufgehen.

Unter dem Namen Avalanche (www.avalanchecorporatetechnology.com) gründeten die IT-Verantwortlichen zweier US-Unternehmen eine Art Softwarekooperative. Mitgliedsfirmen stellen dem Projekt intern entwickelte Programme zur Verfügung, die Urheberrechte gehen auf die Arbeitsgemeinschaft über. Für einen Jahresbeitrag von 30000 Dollar können Mitglieder im Gegenzug jedes Programm in der gemeinsamen Bibliothek kostenfrei nutzen.

Ähnlich dem Vorgehen in der Open-Source-Welt versprechen sich die Softwarespender unter anderem eine Verbesserung ihrer Programme durch die Gemeinschaft. So entstandene Modifikationen können über die Avalanche-Bibliothek wieder allen Mitgliedern zugänglich gemacht werden.

Unterm Strich, so die Initiatoren, sollen Unternehmen weniger Geld für gewöhnliche Software ausgeben, die keine Wettbewerbsvorteile bringt. Die eingesparten Mittel könnten dann für strategisch bedeutende Entwicklungsprojekte eingesetzt werden. (wh)