Jailbreak empfohlen

US-Android-Handys schicken dauernd SMS nach Hause

06.01.2009
Wieder Ärger mit den Android-Handys: In den USA gekaufte T-Mobile G1 schickten heimlich SMS nach Hause, als sie im Ausland mit einer anderen SIM-Karte verwendet wurden. Als Lösung empfiehlt sich bisher nur ein Jailbreak oder ein Exportverbot.

In den Vereinigten Staaten gekaufte Handys mit dem Google-Betriebssystem Android sollen heimlich SMS an T-Mobile USA senden. Die australische Nachrichten-Website APCMag.com berichtet von Fällen, in denen Benutzer 200 oder 1329 ungewollte SMS auf ihrer Rechnung vorfanden. Verantwortlich sei die Software für myFaves, die mit jedem amerikanischen T-Mobile G1 ausgeliefert wird. Damit kann man fünf Freunde mit einem Bild auf dem Handy-Display speichern und mit einem Klick vergünstigt anrufen.

Die Benutzer hatten ihre US-Geräte mit einer SIM-Karte des australischen Mobilfunkanbieters Virgin Mobile bestückt und schon gingen die Probleme los. Das T-Mobile G1 versuchte immer wieder, den amerikanischen Server von myFaves mit einer SMS zu kontaktieren. Jede gesendete Kurznachricht an T-Mobile USA kostete umgerechnet 18 Cent, obwohl sie wahrscheinlich nicht einmal zugestellt werden konnte. Die Nutzer bemerkten den heimlichen Nachrichtenversand nicht.

Im Netz von T-Mobile USA sind diese Nachrichten kostenlos, aber sobald das Handy im Ausland oder mit einem anderen Anbieter benutzt wird, addieren sich die Kosten. Als Lösung empfiehlt APCMag.com einen Jailbreak des T-Mobile G1, um die ungewollte Software loszuwerden. Anders ließe myFaves sich nicht blockieren. Verantwortlich für den Ärger ist also nicht das quelloffene Google-Betriebssystem Android, sondern die kaum konfigurierbare Variante, die T-Mobile auf dem G1 installiert hat.

Amerikanische Nutzer des Gerätes müssten bei jedem Auslandsaufenthalt mit ungewollten Gebühren rechnen, berichtet APCMag.com. Selbst wenn sie das Daten-Roaming, die Synchronisierungsfunktionen und UMTS abstellen, würden ihre Handys sich bei jedem Anruf und jeder SMS mit dem Internet verbinden. Das dürfte dem Erstellen von Anruf-Statistiken auf den Servern von Google dienen, mit denen die Telefonbucheinträge nach Beliebtheit sortieren werden können. Dies Funktionen hatte Areamobile.de bereits in seinem Handytest kritisiert. Um solche unnützen Gebühren zu vermeiden, hatte der Kundenservice von T-Mobile bereits empfohlen, das Handy bei Auslandsreisen zu Hause zu lassen.

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