Update3: SoftM kauft insolventen ERP-Anbieter Semiramis

04.12.2006

Welches Produkt welche Branchen abdecken soll, ist noch nicht ausgemacht, denn hier gibt es Überschneidungen. Greenax wendet sich derzeit ausschließlich an den Handel, Großhandel und die Lebensmittelbranche, Semiramis darüber hinaus unter anderem auch an Firmen mit diskreter Fertigung.

Die vor der Insolvenz anvisierte Branchenausrichtung von Semiramis "begrüßt" Gärtner. Kurz vor der Zahlungsunfähigkeit hatte das Softwarehaus angekündigt, das Produkt um Funktionen für den Großhandel sowie den technischen Großhandel zu erweitern (siehe auch Semiramis umgarnt den Großhandel). Das Release 4.3 der Software soll Gärtner zufolge wie geplant auf den Markt kommen. Ob dies auch für Release 4.4 gilt, für das unter anderem Bausteine für die Automobilindustrie vorgesehen sind, werde noch einer Prüfung unterzogen.

Fest steht schon heute, dass der Buchhaltungsbaustein für Greenax auch für Semiramis angepasst werden soll. Semiramis verfügt wie eine Reihe anderer ERP-Lösungen auch über kein eigenes Rechnungswesen, sondern stützt sich auf Partnerprodukte, etwa das von Varial. Greenax nutzt hier das Rechnungswesen der SoftM Suite aus dem gleichen Haus. Zur CeBIT 2007 soll das Java-gestützte Modul erscheinen.

Branchenexperten sind von der Übernahme nicht überzeugt. "Uns ist diese Vorgehensweise nicht erklärlich", so Karin Henkel, Analystin bei Strategy Partners. "SoftM muss hier noch eine Reihe Details präzisieren, damit man sich auch von der Dauerhaftigkeit der neuen Konstellation überzeugen kann." Beispielsweise ist für SoftM das von Semiramis favorisierte Geschäft über Partner weitgehend unbekannt.