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Update: Tiefe Einschnitte bei Toshiba

28.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Toshiba hat gestern Details zu seiner geplanten Restrukturierung (Computerwoche online berichtete) mitgeteilt und seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch nach unten hin korrigiert. Statt des ursprünglich angepeilten Gewinns von rund 60 Milliarden Yen (umgerechnet 499 Millionen Dollar) geht der Konzern nunmehr von einem Fehlbetrag von 958 Millionen Dollar aus. Eine Sonderbelastung von einer Milliarde Dollar für die Restrukturierungsmaßnahmen belastet die Bilanz. Allein die Halbleitersparte erwartet einen operativen Verlust von gut 780 Millionen Dollar - da ist es wenig verwunderlich, wenn Toshiba mit Infineon und Samsung über eine Konsolidierung des DRAM-Geschäfts verhandelt.

Der Plan für die Anpassung des Unternehmens an die veränderten Marktbedingungen umfasst insgesamt 29 Seiten und soll im Jahr 2004 vollständig umgesetzt sein. Insgesamt 21 heimische Produktionsstätten will Toshiba "rationalisieren", was eine bislang unbekannte Zahl von Standortschließungen beinhaltet. Von den 144.000 japanischen Arbeitsplätzen werden zwölf Prozent abgebaut, die Produktion von PCs und anderen Consumer-Geräten an günstigere Standorte verlagert. Die Belegschaft im Firmenhauptquartier wird um zehn Prozent auf 290 reduziert und zu zwei Bereichen (Beschaffung und "Internet-ready") zusammengelegt.

Weitere 1800 Arbeitsplätze streichen die Japaner im Ausland. Damit summiert sich die Zahl der Stellenstreichung auf 18.800 oder rund zehn Prozent der aktuellen Belegschaft. Generell organisiert sich Toshiba künftig in drei Bereiche: Industry and Society (IT-Service und Anwendungen für die Old Economy), Invidual (digitale, mobile und Netztechnik, Produktentwicklung) sowie Components (Hochtechnologie). Die Anzahl seiner Zulieferer will das Unternehmen über die kommenden zwei Jahre halbieren - derzeit sind es 6750 - und damit bis zu 20 Prozent Kosten sparen.