Web

Update: T-Systems bestätigt Ausfall der Hartz-IV-Software

03.01.2007
Die Ursache für die neuerliche Panne vor Silvester soll aber nicht in der von T-Systems betreuten Software A2LL gelegen haben.

Zwischen Weihnachten und dem Neujahrs-Wochenende hieß es für viele Mitarbeiter der Bundesarbeitagentur und den angeschlossenen ARGEs: rien ne va plus. Sie konnten elektronisch, wie berichtet, keine Erst- und Fortzahlungsanträge für das Arbeitslosengeld 2 (ALG2) mehr bearbeiten. Schuld an dem Problem war aber nach Angaben eines T-Systems-Sprechers nicht die von der Telekom-Tochter stammende Dialog-Software A2LL. Vielmehr sei das Problem durch ein Datenbank-Update hervorgerufen worden, so T-Systems, das mit der A2LL-Software nichts zu tun habe. Zum Jahreswechsel mussten nämlich die neuen Sanktionsregeln für den Bezug der ALG2-Leistungen eingespielt werden. Und die hierzu verwendete Informix-Datenbank wurde Berichten zufolge von IBM geliefert.

Ungeachtet dieser Feinheiten forderte die Partei "Die Linke" prompt, dass angesichts der wiederholten Probleme mit der A2LL-Software der Vertrag mit T-Systems gekündigt werden solle. Zudem solle die Telekom-Tochter für den entstandenen Schaden aufkommen. Mit ihrer Kritik an der Software ist die Linkspartei nicht allein. Auch der Deutsche Städtetag kritisiert die Qualität der Software: Zwar habe sie sich verbessert, allerdings seien bis heute nicht alle nötigen Funktionen verfügbar, weshalb Gesetzesänderungen nur mit großer Verzögerung eingepflegt werden könnten. In einer Pressemitteilung zum Jahreswechsel fordert der Städtetag, dass A2LL 2007 entweder an alle Anforderungen angepasst wird, oder durch eine dezentrale Software abgelöst wird. (hi)