Web

Update: Sun baut um und entlässt

04.07.2006

Von 130 deutschen Angestellten wird sich de US-amerikanische Konzern trennen. Schmid zufolge sollen in erster Linie Back-Office-Funktionen in den neu organisierten Niederlassungen wegfallen. Die Verwaltung soll künftig auf die Deutschland-Zentrale in Kirchheim bei München konzentriert werden. Abgesehen vom Vertrieb könne der Stellenabbau alle Bereiche bei Sun betreffen, betont der Marketing-Leiter.

"Sun hat sich für dieses Geschäftsjahr ein weltweit profitables Wachstum zum Ziel gesetzt", beschreibt Suns Deutschland-Geschäftsführer Marcel Schneider die Ziele der Umstrukturierung. In einer offiziellen Mitteilung ist von signifikanten Einsparungen die Rede, die das Management jedoch nicht näher quantifizieren möchte. Schmid verweist in diesem Zusammenhang auf die Vorgaben aus der Konzernzentrale in Palo Alto. Dort wurde vor kurzem eine Umsatzrentabilität von vier Prozent für das Anfang Juli gestartete Fiskaljahr 2006/07 vorgegeben. Deutschland trage keinen unwesentlichen Teil zum Sun-Geschäft bei, betont der Marketing-Manager. "Sun muss deshalb im 4. Quartal profitabel sein."

Dass dieses Ziel erreicht wird, ist keineswegs sicher. Schon seit Jahren steckt der IT-Pionier fast durchweg in den roten Zahlen. Noch im Ende März 2006 abgeschlossenen dritten Fiskalquartal vervielfachte sich das Defizit auf 217 Millionen Dollar, im Vergleich zu einem Vorjahresverlust von 28 Millionen Dollar. Auch die Tatsache, dass die schlechten Zahlen vor allem auf Sondereffekte - 87 Millionen Dollar für zwei Übernahmen, weitere 57 Millionen Dollar für Aktienvergütungen - zurückzuführen seien, konnte die dunklen Schatten auf der Sun-Bilanz nicht aufhellen.