Update: Nokia Siemens Networks entlässt 2900 Mitarbeiter in Deutschland

04.05.2007
Einen Monat nach dem Start konkretisiert das Joint-Venture Nokia Siemens Networks seine Personalmaßnahmen. Von dem geplanten Abbau von rund 9000 Arbeitsplätzen sind vor allem die Länder Deutschland und Finnland betroffen, wo bis zu 2900 beziehungsweise 1700 Stellen gestrichen werden sollen.

Um seine Wettbewerbsposition zu stärken und jährlich 1,5 Milliarden Euro einzusparen, will sich Nokia Siemens Networks (NSN) bis 2010 von bis zu 15 Prozent der insgesamt 60.000 Mitarbeiter trennen.

In Finnland, wo der Hersteller 10.000 Mitarbeiter beschäftigt, wird in einer ersten Phase über den Abbau von 700 Stellen verhandelt. Bis zum Ende des Jahres 2010 erwartet das Unternehmen einen Abbau von insgesamt 1.500 bis 1.700 Stellen.

In Deutschland berät der Netzausrüster mit den Arbeitnehmervertretern über einen geplanten Personalabbau von 2.800 bis 2.900 Mitarbeitern bis zum Jahresende 2010. Angesichts von aktuell rund 13.000 Beschäftigten fällt der Kahlschlag damit hierzulande überdurchschnittlich hoch aus. Darüber hinaus prüft das Unternehmen in beiden Ländern Optionen zu weiteren Anpassungen durch Geschäftsverlagerungen an Partnerunternehmen. Details zu den Abbauplänen in anderen Ländern – rund 60 Prozent der Belegschaft ist außerhalb von Deutschland und Finnland tätig – stehen noch nicht fest.

"Dies ist ein notwendiger Schritt, um Nokia Siemens Networks heute und für die Zukunft wettbewerbsfähig aufzustellen", kommentierte Unternehmenschef Simon Beresford-Wylie die geplanten Personalmaßnahmen. Es sei die Aufgabe des Managements, ein erfolgreiches Unternehmen zu gestalten, das den Mitarbeitern langfristig Zukunftschancen eröffne, den Aktionären angemessene Erträge und den Kunden wettbewerbsfähige Produkte, Dienstleistungen und Lösungen zu attraktiven Kosten biete. Gleichzeitig betonte Beresford-Wylie, dass Finnland und Deutschland bedeutende Standorte für das Anfang April gestartete Joint-Venture bleiben werden.

"Für Nokia Siemens Networks eröffnen sich großartige Chancen. Dennoch müssen wir uns der Realität des Marktes stellen", fügte Christoph Caselitz, Chief Market Officer von Nokia Siemens Networks, hinzu. Viele Kunden seien mit starkem Kostendruck, hartem Wettbewerbsdruck und neuen Geschäftsmodellen konfrontiert. Mit den geplanten substantiellen Veränderungen könne sich Nokia Siemens Networks an diese Situation anpassen.

Nokia und Siemens hatten bereits im Juni 2006 angekündigt, dass das geplante Gemeinschaftsunternehmen den Personalbestand bis Ende 2010 in der Größenordnung von zehn bis 15 Prozent anpassen werde, ausgehend von anfänglich rund 60.000 Mitarbeitern weltweit. Zugleich erhofft sich das neu gegründete Unternehmen Synergieeffekte aus der Harmonisierung der Portfoliopläne, der Zusammenlegung von Standorten, der Verschlankung von gemeinsamen Funktionen sowie einer erhöhten Effizienz und Flexibilität der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie aus weiteren Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Insgesamt will Nokia Siemens Networks auf diese Weise bis 2010 stufenweise Synergieeffekte von 1,5 Milliarden Euro jährlich erreichen. (mb)