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Update: Lucent-Zahlen verunsichern Alcatel-Aktionäre

12.07.2006
Während Alcatel und Lucent die geplante Fusion auf einem guten Weg sehen, kommen Analysten und Anleger erste Zweifel.

Zum wiederholten Male präsentierte Lucent in diesem Jahr schlechte Zahlen: So brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Porzent auf 2.04 Milliarden Dollar ein. Angesichts der enttäuschenden Zahlen brach auch der Kurs der Alcatel-Aktie an der Pariser Börse teilweise um fünf Prozent ein.

Scheinbar unbeeindruckt von den jüngsten Zahlen verkündeten Alcatel und Lucent fast zeitgleich, dass die angestrebte Fusion voll im Zeitplan liege. Dabei haben die Manager aber eventuell die Rechnung ohne die Aktionäre gemacht, die am 7. September über den Merger abstimmen sollen. Vor allem Alcatel-Aktionäre fragen sich angesichts der jüngsten Zahlen, ob eine Fusion zu den ursprünglichen Bedingungen noch sinnvoll ist. Danach sollten die Alcatel-Aktionäre 60 Prozent und die Lucent-Investoren 40 Prozent an dem neuen Unternehmen halten. Dieses Umtauschverhältnis werten mehrere Analysten mittlerweile als transatlantische Subvention in Richtung USA. Ferner häufen sich kritische Stimmen, die unken, dass Alcatels Probleme jetzt erst richtig anfangen. Lucents Schwäche, so ist zu hören, sei nicht auf den geplanten Merger zurückzuführen, sondern auf ein Business-Modell, das sowohl im Festnetz- als auch im Mobilfunkbereich auf veralteter Technik beruhe. Dagegen habe Alcatel rechtzeitig die Weichen in Richtung Zukunft gestellt, was etwa ein Umsatzplus um 7,5 Prozent auf 3,38 Milliarden Euro gegenüber dem zweiten Quartal 2005 verdeutliche. (hi)