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Update: "Klaus ist fein raus" - nach BenQ-Pleite wächst Wut auf Siemens

29.09.2006

BenQ hatte am Vortag der deutschen Tochter den Geldhahn zugedreht. Siemens verkaufte sein verlustreiches Handygeschäft vor einem Jahr an BenQ. Ein Kaufpreis wurde nicht gezahlt, vielmehr erhielten die Taiwaner noch eine Mitgift in dreistelliger Millionenhöhe. Insgesamt ließ sich Siemens die Trennung vor Steuern mehr als eine halbe Milliarde Euro kosten.

Arbeitnehmer-Vertreter wittern ein abgekartetes Spiel. Siemens und BenQ hätten von vornherein die "Entsorgung der deutschen Mitarbeiter" beabsichtigt. "Offenbar handelt es sich um einen schmutzigen Trick, mit dem sich Siemens seiner Beschäftigten entledigt hat", schimpfte Harald Flassbeck, Bevollmächtiger der IG Metall. Die Beschäftigten wollen daher Schadenersatz von Siemens fordern, allerdings wohl mit wenig Chancen auf eine Auszahlung.

Siemens weist die Vorwürfe empört zurück. Kleinfeld meldete sich am Freitag erstmals persönlich zu Wort. Bei der Entscheidung für den Käufer BenQ habe die Sicherung der deutschen Standorte eine wichtige Rolle gespielt. Dass man daran geglaubt habe, zeige sich schon daran, dass man BenQ erlaubt habe, für bis zu fünf Jahre die wertvolle Marke Siemens zu benutzen. Siemens will nun "seine Rechtsposition gegenüber BenQ prüfen".