Web

Update: IBMs neue Softwarelizenzen - Eisberg für Anwender?

01.08.2006

Los geht es erst mit...

So richtig zum Tragen kommt der PVU-Lizenzberechnungsmodus aber erst, wenn IBM in einem nächsten Schritt den Prozessoren beziehungsweise den einzelnen Prozessorkernen auch Rechenleistungsklassen zuordnet. Hierzu bedient sich Big Blue verschiedener Rechenleistungsprüfungen wie beispielsweise des TPC-C-, des Specint-CPU oder des Specjbb-Tests.

Der erste Prozessor, mit dem das Verfahren tatsächlich eingeführt wird, ist Intels Vierkern-Xeon-CPU "Clovertown". Hierbei handelt es sich um zwei Xeon-5100-Chips "Woodcrest", die auf einem Multichip-Modul aufgebracht sind. Dieser sollte zu Beginn des kommenden Jahres auf den Markt kommen, seine Vorstellung wurde aber vorgezogen auf das letzte Quartal 2006. Experten berechnen für den Clovertown folgende PVU-Logik: Würde der Vierkern-Clovertown-Chip rund 65 Prozent mehr Leistung bringen als ein Dual-Core-Intel-Chip (ein Zweikern-Intel-Prozessor wird bekanntlich mit dem Faktor 100 angesetzt), dann ergäbe dies nach IBM-Lizenzkostendefinition einen PVU-Wert von 165. Ein Kunde, der Intels künftigen Vierkern-Prozessor einsetzen wird, würde - so die Theorie - also im Vergleich zu einem Woodcrest-Prozessor-Nutzer für auf Clovertown-Systemen eingesetzte Middleware 65 Prozent mehr Lizenzgebühren zahlen.

Dies ist allerdings nur die Theorie: In der Praxis scheint IBM noch ein Verfahren zu suchen, wie sie für die diversen Prozessortypen jeweils repräsentative Leistungskategorien zusammenstellen kann. IBM-Sprecher Rehm betont denn auch, dass das PVU-Softwarelizenzmodell noch nicht komplett angekündigt ist. Neben den Rechenleistungstest scheint Big Blue zu überlegen, ob es sich der Dienste eines Unternehmens wie Ideas International versichert. Ideas besitzt ausgefeilte Datenbanken zur Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Server mit verschiedenen Prozessorarchitekturen.