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Update: IBMs neue Softwarelizenzen - Eisberg für Anwender?

01.08.2006

IBM-Sprecher Hans Rehm macht dies an einem Beispiel deutlich: Es sei vollkommen üblich, dass beim Umstieg von einer Zwei- auf eine Vier-Wege-Maschine sich die Lizenzgebühren für Software verdoppelt, da sich ja auch die Rechenleistung erhöht. Theoretisch könnte nun ein Anwender von solch einem Vier-CPU-System wechseln auf eines mit einem Quad-Core-Prozessor, wie IBM ihn kürzlich auf Power-Basis in dem p5-Server "Modell 570" vorgestellt hat. In solch einem Fall würden nach den bisherigen Lizenzpreis-Usancen die Kosten für Software sogar sinken - eine Vorstellung, die sicherlich den Anwendern, nicht aber den Softwareanbietern wie Oracle, SAP etc. gefallen dürfte.

Auch derjenige, der von einer auf die nächste Prozessorgeneration wechselt (Beispiel: von "Power5" auf "Power5+"), kommt in den Genuss von Rechenleistungszuwächsen (auch bei gleich bleibenden Zahlen von Prozessoren oder Prozessorkernen). Hiermit verbunden wäre aber keine Steigerung der Lizenzgebühren für die Software.

Die IBM selbst hat nun am 25. Juli 2006 reagiert und ihr neues Abrechnungsmodell vorgestellt. Die wesentliche Neuerung: IBM gibt für die Berechnung von Softwarelizenzen das Konzept der Pro-Prozessor-Kalkulation auf und setzt auf das Lizenzierungsmodell der PVU. Außerdem wird die Rechenleistung von Prozessoren künftig bei der Lizenzpolitik berücksichtigt.

Von diesem Modell sind so gut wie alle Middleware-Produkte des Passport-Advantage-Programms der IBM betroffen wie etwa die Websphere-, Lotus-, Rational- und Tivoli-Software und die Produkte des Bereichs Information Management (also etwa DB2- und Informix-Datenbanken).