Web

Update: HP kauft mit Mercury ein teures Schnäppchen

27.07.2006
Amnon Landan hat als CEO Mercury erst groß gemacht und dann in die Krise geführt.
Amnon Landan hat als CEO Mercury erst groß gemacht und dann in die Krise geführt.

Dass es überhaupt zu einem Verkauf gekommen ist, haben die Kunden und Angestellten von Mercury dem ehemaligen Firmenchef Amnon Landan und zwei weiteren Topmanagern zu verdanken. Diese sollen mit bewusst falsch datierten Aktienoptionen neue Mitarbeiter angeworben und die Incentives nicht korrekt bilanziert haben. Die Manager sind voriges Jahr entlassen worden, ihnen drohen rechtliche Konsequenzen. Inzwischen hat sich das Optionsthema in den USA zu einem kleinen Skandal ausgeweitet, in den neben Mercury auch einige andere namhafte IT-Anbieter verwickelt sind.

Weil Mercury diverse Bilanzen neu berechnen musste, konnten Fristen der US-Börsenaufsicht nicht eingehalten werden. Folglich wurden die Aktien des Unternehmens von der Nasdaq gestrichen, sie werden seit Jahresbeginn im Tafelgeschäft gehandelt. Bilanziell steht die Company gut da, schließlich liefen die Geschäfte in den vergangenen Jahren im Kielwasser der SAP und dem Zwang zum Sparen und Optimieren sehr gut.

Ann Livermore von HP hat über Nacht den Umsatz ihrer Softwaresparte fast verdoppelt.
Ann Livermore von HP hat über Nacht den Umsatz ihrer Softwaresparte fast verdoppelt.

Mit dem Testen von Applikationen, dem Performance-Management und der IT- sowie SOA-Governance hat Mercury einige heiße Eisen im Feuer. Die Überschneidungen mit HPs "OpenView"-Sortiment, dessen Schwerpunkt auf dem Netz- und IT-Service-Management liegt, sind gering und finden sich sich im Bereich Applikations-Testing. "Es passt wie angegossen", sagte Ann Livermore, Chefin von HPs Technology Solutions Group, zu der die Softwaresparte gehört.