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UPDATE: Außergerichtliche Einigung im Kartellprozess?

24.03.2000
Cisco war am Donnerstag teurer als Microsoft

Update 25. März: MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge hat Microsoft am Freitag Abend per Fax ein Angebot für eine außergerichtliche Einigung im Antitrust-Verfahren gegen das US-Justizministerium (Department of Justice = DOJ) und 19 Bundesstaaten vorgelegt. Die Kläger nehmen demnach den Vorschlag, der technisch teilweise ziemlich ins Detail gehen soll, bereits genau unter die Lupe. Beide Parteien werden sich dem Bericht zufolge an diesem Wochenende separat mit dem von Richter Jackson eingesetzten Vermittler Richard Posner und Anfang der kommenden Woche dann gemeinsam treffen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Jackson hatte angeblich in dieser Woche gedroht, am kommenden Dienstag seine endgültigen "Findings of Law" zu veröffentlichen, falls es bei den Schlichtungsgesprächen zu keinen nennenswerten Fortschritten kommen sollte. Sowohl Microsoft als auch

das Justizministerium wollten zum Stand der Dinge keine Stellungnahme abgeben.

Noch am Donnerstag war es es Netzwerkausrüster Cisco Systems kurzfristig gelungen, Microsoft in puncto Marktkapitalisierung zu überflügeln. Cisco, das seine Aktien im Verhältnis eins zu zwei gesplittet hatte, kam mit 7,3 Millionen in Umlauf befindlichen Anteilscheinen und einem Kurs von 78,94 Dollar auf einen Börsenwert von 575,93 Milliarden Dollar. Microsoft war zu diesem Zeitpunkt mit 5,18 Millionen Aktien zu 111,13 Dollar auf eine Marktkapitalisierung von 575,29 Milliarden Dollar. Die Freude bei Cisco währte allerdings nur kurz, denn erste Gerüchte um eine vorzeitige außergerichtliche Einigung im Kartellprozess ließen den Microsoft-Kurs anschließend um rund acht Prozent steigen.