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Unzählige Spammer machen sich an PCs zu schaffen

19.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach einem heute veröffentlichten Report von Symantec haben Hacker und Virenschreiber in der ersten Hälfte dieses Jahres eine ungeheure Flut von Attacken - etwa im Rahmen von Phishing- oder Spam-Aktionen - gestartet. Wie das "Wall Street Journal online" berichtet, gehen die Angreifer offenbar zunehmend davon aus, dass mit der Zahl der Versuche auch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich einige ihrer Programme - an Sicherheitsvorkehrungen vorbei - auf fremde PCs schleusen lassen. Laut Vincent Weafer, Senior Director bei Symantec Security Response, greifen die Hacker mittlerweile gezielter an und verwenden dabei weniger vertraute Methoden. PCs hätten die Angreifer deswegen im Visier, weil sich diese als Schlupfloch ins gut geschützte Firmennetz eigneten, aber auch eine Fundgrube für wertvolle persönliche Daten wie Kontonummern und Passwörter darstellten.

Innerhalb der ersten sechs Monate 2005 hat Symantec bereits 10.866 neue Viren und Würmer für Windows-PCs dokumentiert, in der zweiten Hälfte 2004 waren es noch 7.360 unterschiedliche Schädlinge. Dabei kreieren Virenschreiber regelmäßig neue Varianten von bereits kursierendem digitalem Ungeziefer - allein im Juni hat der Sicherheitsspezialist 97 Versionen des "Mytob"-Wurms entdeckt.

Dem Report zufolge scheinen es Hacker mittlerweile vorzuziehen, viele unterschiedliche Würmer in Umlauf zu setzen, anstatt Massenausbrüche eines einzelnen zu verursachen, die dann Schlagzeilen machen und PC-Nutzer zum Großputz auf ihren Rechnern veranlassen. Großer Beliebtheit erfreuen sich Versuche, Kontrolle über den Opfer-PC zu erlangen: So hat Symantec in letzter Zeit 10.532 Bot-Programme identifiziert - gut doppelt so viele wie im vergangenen Dezember, allerdings weit weniger als noch im Juli 2004 (30.000 pro Tag).

Darüber hinaus zeichnet sich ein Anstieg der Phishing-Attacken ab. So berichtet Symantec von mehr als eine Milliarde Phishing-Mails, was einem Anstieg um 90 Prozent gegenüber dem vorhergehenden Halbjahr (546 Millionen) entspricht. Ferner dokumentierte der Sicherheitsspezialist im vergangenen Halbjahr 1.862 neue, zur Hälfte schwerwiegende Sicherheitslücken - nahezu 60 Prozent davon in Web-Applikationen. (kf)