Unified Communications

Unterschiedliche Business-Technologien verbinden

21.08.2008
Von 
IT-Journalist aus München

Outsourcing oder Eigenregie?

Ein weiterer Vorteil moderner Unified-Communications-Systeme besteht darin, dass Unternehmen entscheiden können, inwieweit sie die Bereitstellung, Verwaltung und Administration selbst übernehmen oder an einen Dienstleister outsourcen möchten. Das ermöglicht eine optimale Anpassung an individuelle Anforderungen, Budgets und Ressourcen. "Die Mehrzahl der mittelständischen Unternehmen entscheidet sich nach wie vor für einen Eigenbetrieb - "man könnte das als Unmanaged Unified Communications bezeichnen", kommentiert Siegbert Glienke, Unified Communications-Experte bei Swyx, einem Dortmunder Anbieter von Unified Communications-Lösungen. In diesem Fall befindet sich die Unified-Communications-Plattform in den eigenen Geschäftsräumen und ist entweder gekauft oder geleast worden. Als Besitzer des Unified-Communications-Systems hat das Unternehmen die vollständige Kontrolle darüber und kann es beliebig umgestalten und an die individuellen Bedürfnisse anpassen - beispielsweise bei der Integration in Business-Anwendungen. Dem gegenüber steht die Verantwortung, selbst für den reibungslosen Betrieb sorgen zu müssen und entsprechende Ressourcen bereitzuhalten. Auch wenn die sehr einfache und effiziente Administration zu den Hauptvorteilen von Unified Communications gehört, kann es also sinnvoll sein, das System teilweise oder ganz von einem Dienstleister verwalten zu lassen. Das Unternehmen kann sich in diesem Fall vollständig auf seine Kernkompetenzen konzentrieren.

In Zukunft werden immer mehr Carrier und Service-Provider in dieses Geschäft einsteigen. "Dabei befindet sich der Unified-Communications-Server im Rechenzentrum des Dienstleisters, der für die Verwaltung und maßgeschneiderte Bereitstellung des Service verantwortlich ist", blickt Swyx-Manager Glienke in die Zukunft. Eine gehostete Lösung stellt auch für viele mittelständische Unternehmen eine attraktive Option dar, da nur sehr geringe Anfangsinvestitionen erforderlich sind. Zudem muss das Unternehmen stets nur für genau die Anzahl von Diensten bezahlen, welche tatsächlich zum jeweilig Zeitpunkt benötigt werden.

Bei der Auswahl einer Unified-Communications-Lösung sollten gerade mittelständische Unternehmen die Folgekosten und die Integrationsmöglichkeiten im Blick haben. Es ist kontraproduktiv, sich für eine Unified Communications-Lösung zu entscheiden, mit der man zwar sinnvolle Features wie zum Beispiel multimediale Erweiterungen und präsenzbasierte Kommunikation erhält, aber sich andererseits erhebliche Einschränkungen bei den Telefonfunktionen einhandelt. Genauso wenig ist es effizient, unbedingt am alten Kommunikationssystem festzuhalten und mühsam Unified-Communications-Funktionen mit teuren, eigens angepassten Zusatzapplikationen anzudocken. Denn ein Teil der Medienbrüche bleibt immer erhalten, oder der Wartungs- und Administrationsaufwand steigt kräftig. Ideal ist eine Lösung, die das Beste aus beiden Welten in einer Applikation vereint. (hi)