Unternehmensberatung SoftSelect veröffentlicht Studie "ERP und ERP II 2007"

11.07.2007
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Im Rahmen der "SoftTrend Studie 249" untersuchte die Hamburger Unternehmensberatung SoftSelect GmbH zum Thema "ERP und ERP II 2007" 61 Lösungen von 52 Herstellern. Die Studie zeigt aktuelle Trends auf dem ERP-Markt und liefert Praxistipps für die Auswahlentscheidung.

Die Verbreitung von ERP-Systemen in Deutschland ist nach Angaben der SoftSelect-Berater heute so weit vorangeschritten, dass sich auch mittelständische Unternehmen auf breiter Basis einer Business-Applikation zur Unterstützung der internen Prozesskette bedienen. Standardsysteme mit vorparametrisierten Branchenpaketen sowie auf bestimmte Branchen spezialisierte Implementierungsdienstleister fördern diese Entwicklung und machen eine Einführung ebenfalls für kleinere Unternehmen attraktiv, so die Hamburger Berater. Als Folge des breiten Einsatzes von Standardanwendungen zur Abbildung geschäftskritischer Prozesse stehen in weiteren Schritten die Harmonisierung der Prozesskette und die systematische Erweiterung mit zusätzlichen Funktionsmodulen im Fokus. Dabei werden Themenkomplexe wie Customer-Relationship-Management (CRM), Supply-Chain-Management (SCM), sowie Business-Process-Management (BPM) aktuell vermehrt nachgefragt, ergab die Studie. Auch im Bereich der Human-Resources-Systeme sei ein Anstieg der Projektanfragen bei SoftSelect zu verzeichnen. Im Vordergrund stehen dabei die Automatisierung administrativer Aufgabenbereiche, Kostensenkung, sowie die produktivere Gestaltung des Personaleinsatzes.

Aus technologischer Sicht stünden die Zeichen auch auf Harmonisierung und Flexibilität. Kaufmännische Anwendungen durchdringen mit etwa Lieferantenanbindungen, Kundenportalen, oder Partnernetzwerken sämtliche Unternehmensgrenzen und müssen in einem komplexen Systemverbund miteinander interagieren können. Der orts- und zeitunabhängige Zugriff auf benötigte Informationen wird aus diesem Grund zum Erfolgsfaktor, sind sich die Berater sicher. Web-basierende Applikationen, flexible Architekturen, die sich auf SOA-Basis dynamisch an Prozessen orientieren, Komponentenbauweise, Web-Services und XML-Unterstützung seien dabei Themen, mit denen sich IT-Verantwortliche auseinandersetzen müssen, um die Ziele des Unternehmens in der IT bestmöglich zu verankern.

Auf die Frage, welche Anforderungen in Zukunft von dem eigenen ERP-System erwartet werden, wurden am häufigsten Aspekte wie die Anpassung an sich ändernde Geschäftsprozesse (100 Prozent "wichtig" beziehungsweise "sehr wichtig"), Steigerung der Prozesseffizienz (98 Prozent), die reibungslose Integration von zusätzlichen Anwendungen (88 Prozent), die Standardisierung der unternehmensinternen Prozesse (82 Prozent), Senkung der Folgekosten (75 Prozent), Web-Zugriff auf Anwendungen (66 Prozent), hohe Skalierbarkeit (66 Prozent) und Unterstützung von Web-Services (62 Prozent) genannt. Im Wesentlichen also Aspekte, die in erster Linie durch Web-basierende Technologien und offene Architekturen bestimmt und optimiert werden können.

Laut Studie bieten die untersuchten Lösungen dem Anwender ein breit gefächertes Leistungsniveau, das von zufrieden stellend bis sehr hoch reicht. Gegenüber der Vorjahresuntersuchung von SoftSelect ist insbesondere im Bereich Business-Intelligence mit einem Plus von 5,5 Prozent eine signifikante Entwicklung zu verzeichnen. Die Erweiterungen der Lösungen, um ein Product-Lifecycle-Management, wie es beispielsweise in der Aviation-Branche oder dem Automotive-Sektor häufig gefordert wird, entwickeln sich dagegen nur langsam (45,9 Prozent gegenüber 43,8 Prozent im Vorjahr). Auf der Fertigungsebene etwa in der Pharma-, Chemie-, Kosmetik- oder Lebensmittel-Industrie ist aktuell ein Anstieg um 5,7 Prozent bei der Unterstützung von Prozessfertigung zu verzeichnen. Dennoch ist die Abbildung von Produktionsabläufen aus der Prozessfertigung nicht die Regel, nur fast jede zweite Lösung zeichnet sich durch entsprechende Funktionsmerkmale aus. Auch im Bereich der Kanban-gestützten Fertigung (55,7 Prozent) sowie der Fließfertigung (59 Prozent) zeigen die Hersteller mit ihren Lösungen noch Entwicklungspotenzial auf. Betrachtet man die Entwicklungen aus technologischer Sicht, so werden mit einem Anstieg von 6,3 Prozent vermehrt Portallösungen in das Lösungsportfolio der Softwareanbieter aufgenommen. Neben dem Leistungsumfang sollten Anwender das Augenmerk aber auch auf die zugrunde liegende Technologie, die fokussierten Zielgruppen, Referenzen und die erhältlichen Branchenpakete richten, empfehlen die Hamburger Berater.

Die komplette SoftTrend-Studie inklusive detaillierter Produktdaten der einzelnen Hersteller kann zu einem Preis von 80 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer bei SoftSelect bestellt werden.