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Unternehmensberater sind optimistisch

16.02.2006
Der Markt ist im vergangenen Jahr um sieben Prozent gewachsen. Für 2006 peilt die Branche ein Umsatzplus von acht Prozent an.
BDU-Präsident Rémi Redley
BDU-Präsident Rémi Redley
Entwicklung des Beratungsmarktes. Quelle: BDU
Entwicklung des Beratungsmarktes. Quelle: BDU

Einer Erhebung des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. zufolge nahmen die deutschen Consultants im vergangenen Jahr 13,2 Milliarden Euro ein. Das sind 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr, als Kunden für Beratungsleistungen rund 12,3 Milliarden Euro ausgegeben haben. In den Jahren 2002 bis 2004 hatten die Consultants mit einer für sie ungewohnt schwachen Branchenkonjunktur zu kämpfen, so die Vertreter des BDU. Die Ergebnisse sind in der Marktstudie "Facts & Figures zum Beratermarkt 2005/2006" zusammengefasst. Befragt wurden 1.100 Beratungsgesellschaften, die ihre Einnahmen zum Großteil in der klassischen Management- und IT-Beratung erzielen. Die Marktstudie enthält erstmals auch weiterführende Daten zu den unternehmensnahen Dienstleistungen, die häufig im Zusammenhang mit der IT-Beratung (z.B. Outsourcing, Softwareentwicklung) anfallen. Sie über den BDU zu beziehen.

"Wirtschaft und Industrie setzen wieder auf Wachstumsprojekte. Die Unternehmen haben zurückliegend ihre Kosten gesenkt, stehen vielfach blendend da und wollen nun ihre Marktchancen offensiv nutzen", sagte BDU-Präsident Rémi Redley. Für das laufende Jahr prognostiziert die Branche laut Marktstudie ein Umsatzplus von acht Prozent.

Zu der positiven Entwicklung konnten die IT-Berater allerdings nichts beitragen. Die Nachfrage nach Diensten der IT-Consultants hat sich 2005 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig entwickelt. Der Anteil am Gesamtumsatz ging um 3,5 Prozent von 28,5 Prozent auf 25 Prozent zurück. Gefragt waren IT-Beratungsthemen wie Risiko-Management-Systeme, IT-Sicherheit sowie IT-Unterstützung von ganzheitlichen Dienstleistungsprozessen in Unternehmen.

Für das anziehende Geschäft benötigen die Beratungsgesellschaften mehr Personal. Neue Jobs sollen 2006 sowohl für Berater als auch für Verwaltungs- und Bürokräfte entstehen. Dabei wollen 86 Prozent der Beratungsfirmen mit einem Umsatz von fünf Millionen bis 45 Millionen Euro und 80 Prozent der Marktteilnehmer mit mehr als 45 Millionen Euro Umsatz vor allem die Zahl ihrer Berater erhöhen. Gesucht werden sowohl berufserfahrene Know-how-Träger aus der Linien- oder gehobenen Managementebene als auch besonders qualifizierte Hochschulabsolventen. 2005 arbeiteten in Deutschland rund 68.500 Unternehmensberater in 14.000 Beratungsgesellschaften.

Die aktuelle Geschäftslage in der IT-Servicebranche bewerten Marktbeobachter derzeit sehr unterschiedlich. Das Ifo-Institut veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse der regelmäßigen Befragung der IT-Dienstleister. Danach geht es der Branche derzeit gut, sie schaut allerdings etwas weniger zuversichtlich in die Zukunft, als in der Vergangenheit (siehe CW-Online: "Ifo: Die Zuversicht der IT-Dienstleister schwindet"). Andere Marktbeobachter erwarten eine weitere Konsolidierung in der Branche ("Die mittelgroßen Beratungshäuser leiden"). (jha)