Studie

Unternehmen verschwenden Storage-Kapazität

08.07.2010
Obwohl viele Storage-Systeme noch immer schlecht ausgelastet sind, wollen IT-Verantwortliche den Speicherplatz in den kommenden fünf Jahren fast verdoppeln.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der amerikanischen International Data Group (IDG), deren deutsche Tochter die COMPUTERWOCHE herausgibt. Befragt wurden rund 1165 IT-Manager in großen und mittelständischen Unternehmen. Die installierte Storage-Kapazität wird demnach in den nächsten ein bis drei Jahren um 58 Prozent steigen, in den kommenden drei bis fünf Jahren sogar um 93 Prozent. Noch immer aber nutzen viele Unternehmen ihre Speichersysteme nicht voll aus. Rund 28 Prozent der Storage-Kapazität in den Unternehmen bleibt der Erhebung zufolge ungenutzt.

Die Marktforscher unterteilten die Befragten in zwei Gruppen: IT-Manager in Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern und Führungskräfte aus mittelständischen Betrieben mit weniger als 1000 Angestellten. 58 Prozent der Befragten haben demnach ein Storage-Budget von mehr als 100.000 Dollar jährlich zur Verfügung. IT-Verantwortliche aus kleinen und mittleren Unternehmen geben in der Regel weniger als diese Summe für Speicheraufgaben aus.

Aufschlussreich sind insbesondere die Angaben zu den großen Herausforderungen, mit denen sich die IT-Manager in Sachen Storage konfrontiert sehen. 28 Prozent klagen demnach über die Komplexität der IT-Infrastruktur, 27 Prozent hegen Sicherheitsbedenken. Darüber hinaus gab ein Viertel an, es fehle in ihrem Unternehmen am nötigen Storage-Fachwissen oder Schulungsmaßnahmen. Mehr als 20 Prozent fällt es schwer, den Return on Investment (RoI) der Speichersysteme nachzuweisen. Schwierigkeiten bereitet offenbar auch die Virtualisierung von Storage-Ressourcen, ein Thema, das vor allem die Hersteller derzeit propagieren (siehe auch: Ratgeber Storage-Virtualisierung). Mehr als ein Fünftel der Befragten hat eigenen Angaben zufolge Probleme, diejenigen Storage-Bereiche zu identifizieren, die sich für eine Virtualisierung eignen.

Überraschend niedrig fällt das Interesse an Cloud-Computing-Diensten aus. Lediglich 14 Prozent gaben an, ihr Unternehmen beschäftige sich mit Storage-Angeboten aus einer Private oder Public Cloud. Wenn überhaupt Cloud-Services in Anspruch genommen werden, handelt es sich in den meisten Fällen um solche aus einer Private Cloud.

Das Problem schlecht ausgelasteter Storage-Systeme scheint immerhin erkannt zu sein. 88 Prozent der IT-Entscheider aus Großunternehmen und 73 Prozent der Manager aus dem Mittelstand hätten sich entschieden, die Auslastung der Speichersysteme genau zu kontrollieren, berichten die Studienautoren. Dazu passt, dass 65 Prozent der Befragten für das kommende Jahr planen, ihre verteilten Speicher in große und homogene Systeme zu konsolidieren. (wh)