Optimistischer Mittelstandsindex

Unternehmen bekennen sich zu mehr IT-Investitionen

17.02.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Der von Fujitsu und Techconsult für Januar ermittelte IT-Mittelstandsindex lässt hoffen. Zwar entwickelten sich die IT- und TK-Ausgaben leicht rückläufig, für die kommenden drei Monate sind aber mehr Investitionen geplant.

Die wirtschaftliche Lage der mittelgroßen Unternehmen in Deutschland entwickelte sich im Januar laut Techconsult saisonbedingt zwar weniger dynamisch als im Vormonat, die ökonomischen Perspektiven haben sich aber weiter erkennbar aufgehellt. Konjunkturell haben sowohl die wirtschaftliche Lage als auch die Aussichten gegenüber dem Januar 2009 deutliche Fortschritte gemacht. Die Nachfragedynamik hinsichtlich Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) ließ gegenüber dem Vormonat nach, allerdings verbesserten sich die Ausgabenplanungen erkennbar.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland ging im Januar etwas zurück. Gegenüber dem Vormonat ließ der Index der realisierten Umsätze um fünf auf 100 Punkte nach. Die Firmen mit gestiegenen und gefallenen Umsätzen hielten sich demnach die Waage. Gleichzeitig hellten sich aber die Erwartungen hinsichtlich der kommenden drei Monate erneut deutlich auf. Der Index stieg um neun auf erfreuliche 120 Zähler, womit sich die Optimisten noch stärker als im Vormonat durchsetzen konnten.

Deutliche Verbesserung der wirtschaftliche Lage

Zwar hat sich die wirtschaftliche Lage im Vergleich zum Vormonat abgeschwächt, doch gemessen am Vorjahresmonat Januar 2009 wurden große Fortschritte gemacht: Der Lage-Index beträgt 19 Punkte mehr als vor einem Jahr. Fast genau so stark verbesserte sich der Erwartungs-Indikator, nämlich um 16 Zähler - damit ist der Optimismus wesentlich stärker ausgeprägt als im Januar 2009.

Mehr Investitionen nach Verschnaufpause im Januar

Die Neigung zu IT- und TK-Ausgaben war im Januar geringer als im Monat zuvor. Der Index der realisierten Ausgaben ging erkennbar um neun auf nur noch 96 Zähler zurück, womit die Firmen mit gesunkenen Investitionen nunmehr leicht in der Mehrzahl waren. Die Ausgabenplanungen lassen jedoch darauf hoffen, dass es sich lediglich um eine vorübergehende Delle handelt, denn der entsprechende Index stieg im Januar deutlich gegenüber dem Vormonat um elf auf sehr gute 124 Punkte. Die Firmen mit expansiven Investitionsabsichten überwiegen also deutlich stärker als im Monat zuvor.

Auch im Vergleich zum Vorjahr hat sich die realisierte Ausgabenneigung abgeschwächt, allerdings mit minus drei Punkten deutlich weniger als im Monatsvergleich. Anders ist es bei den Investitionsplanungen: Sie verbesserten sich stark gegenüber dem Januar 2009, und zwar um 18 Zähler.

Hardware-Ausgaben leicht gesunken

Die Nachfragedynamik hinsichtlich der Hardwareprodukte ließ im Januar gegenüber dem Vormonat leicht nach. Der Index der realisierten Ausgaben sank um drei auf 103 Punkte - damit überwogen die Unternehmen mit gewachsenen Ausgaben etwas weniger als im Vormonat. Nach einem vorübergehenden Einbruch im Vormonat hellten sich die Investitionsplanungen erkennbar auf und erreichten wieder das hohe Niveau des vergangenen halben Jahres. Der entsprechende Index verbesserte sich um neun auf 112 Punkte, womit die Unternehmen mit expansiven Investitionsabsichten deutlich überwiegen.

Gute Jahresbilanz im Hardware-Geschäft

Wenn auch aktuell die Ausgabenbereitschaft abnahm, hat sich ihr Niveau im Jahresvergleich doch verbessert: Gegenüber dem Januar 2009 liegt der Lage-Index um sechs Punkte höher. Noch etwas mehr legten die Investitionsplanungen zu: Der entsprechende Index liegt um acht Punkte höher als vor Jahresfrist.

Für die kommenden drei Monate kündigen alle Branchen überwiegend wachsende Hardware-Investitionen an. Vorreiter sind dabei erneut der Non-Profit-Sektor und die Versorger. Etwas unter dem Durchschnitt positionieren sich die Dienstleister. Die übrigen Branchen liegen im Gesamtschnitt.

Software-Nachfrage stagniert im Jahresvergleich

Das Interesse an Software war auch im Januar eher zurückhaltend. Der Index der realisierten Ausgaben ging marginal um einen auf 98 Zähler zurück. Damit überwogen weiterhin leicht die Firmen mit rückläufigen Software-Ausgaben. Die Investitionsplanungen lassen aber auf eine Markterholung in den kommenden drei Monaten hoffen. Mit aktuell 109 Zählern (plus fünf) können sich die Unternehmen mit expansiven Investitionsplanungen deutlich durchsetzen.

Firmen wollen wieder in Software investieren

Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich die aktuelle Ausgabenneigung für Software nicht relevant verändert und befindet sich damit auf dem Niveau des Januars 2009. Ganz anders sieht es hinsichtlich der Investitionsplanungen aus, die mit plus 12 Punkten deutlich höher liegen als vor einem Jahr.