SAP-Hardware

Unsichtbare Verteilungskämpfe bei Kunden

05.11.2009
Von RAAD Research
Betrachtet man die reine Anbieterverteilung im Hardwaremarkt bei SAP-Bestandskunden, so herrscht ein harter Verteilungskampf, der allerdings kaum Auswirkungen auf die Kundenzahl der einzelnen Hersteller hat.

Befragt wurden mehr als 1.500 IT-Leiter von SAP-Bestandskunden nach dem Anbieter der Serverhardware ihres SAP-Systems. Aus dieser Erhebung ergibt sich, dass nach wie vor HP den größten Anteil an Kunden gewinnen kann (Ausweisungen der Anteile jeweils inklusive aller Zukäufe). Der Anbieter kommt insgesamt, wie bereits im Halbjahr zuvor, auf knapp 42%. Danach folgt IBM mit 34%. Mit einigem Abstand landen FTS (14%), SUN (10%) und DELL (8%) auf den weiteren Plätzen.

Foto: RAAD Research

Insgesamt ist die Sättigung im SAP-Markt sehr hoch, gerade aber im Hinblick auf die ERP-Migrationen waren die SAP-Anwender zumeist gezwungen, weitergehend in Hardware zu investieren. Von rein technologischer Seite ist es für den Kunden zumeist schwer, noch Unterschiede zwischen den großen Playern im Hardwaremarkt auszumachen. Darüber hinaus zeugt eine hohe Zufriedenheit mit den Hardwarelösungen auch über die einzelnen Anbieter von wenig Differenzierungspotenzial (vgl. "Hardware? Läuft!" Newsletter vom 18.12.2008). Auch technologisch unterscheidet die Anbieter aus Anwendersicht eher wenig. Dies zeigt sich auch im Zeitvergleich, der in den vergangenen Jahren eher auf eine Stagnation (abgesehen von leichten Verlusten bei FTS und SUN) hindeutet.

Foto: RAAD Research

Die scheinbar so harten Verteilungskämpfe wirken sich also kaum auf den Status bei Bestandskunden aus. Hier erfolgt offenbar selten ein Wechsel des originären Hardwareanbieters bzw. wenn dieser erfolgt, so kann der Anbieter in anderen Bereichen dazu gewinnen.

Anders kann dies sicherlich im Mittelstand aussehen, wenn es um die Neukundengewinnung geht. Mit einem vollständigen ERP-System-Wechsel kann auch ein Wechsel der Hardware verbunden sein, gerade wenn es hier attraktive Bundle-Angebote gibt. Vom fortschreitendem Erfolg von SAP im Mittelstand wird in Zukunft nicht nur HP profitieren. Auch IBM hat durch den Einstieg in das Fast-Start-Programm den Grundstein gelegt, hier zusätzlich mittelständische Kunden über Partner zu akquirieren. Auch DELL wird, wie in der Vergangenheit, von der Ausrichtung der SAP auf den Mittelstand profitieren. Im Mittelstand und bei den hier nicht explizit beobachteten Neu-Kunden der SAP ist das Rennen also weitaus brisanter.

Über RAAD Research

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