Unsicherheiten wegen rasanter DV-Entwicklung Die rechtlichen Aspekte zum Schutz vor geistigem Diebstahl

14.07.1995

WIEN (CW) - Zu einem internationalen Kongress ueber den Schutz geistigen Eigentums mit Blick auf neue Technologien laedt die Oesterreichische Computer Gesellschaft (OECG) vom 21. bis 25. August 1995 nach Wien ein.

Technologische Entwicklungen wie Netzwerke, Multimedia und Datenautobahnen ermoeglichen laut OECG die Verarbeitung von immer groesseren Datenmengen. Gleichzeitig koenne in verschiedenen Sprachen und Darstellungsformen gearbeitet werden. Allerdings sei auch die Veraenderung von Informationen leichter geworden. So werde es zunehmend schwieriger, die Grenze zwischen Original und Kopie zu ziehen. Es entstuenden neue Probleme, mit denen der juristische und technische Fortschritt nicht mithalten koennten.

Gerade Anbieter von komplexen Informationen sind laut OECG sehr interessiert daran, ihr geistiges Eigentum zu schuetzen. Die einschlaegigen Gesetze gingen indes noch immer von traditionellen Techniken sowie vom herkoemmlichen Urheber- und Patentrecht aus. So wuerden unter anderem in grossen Netzwerken Landesgrenzen ueberschritten. Die nationalen Gesetzgebungen und Rechtsprechungen unterschieden sich hierzu aber noch weitgehend. Eine Angleichung der Bestimmungen werde kuenftig notwendig sein.

Allein die gesetzliche Seite biete indes nicht ausreichend Schutz vor Plagiaten. Auch technische Hilfsmittel muessten entwickelt werden, um die unautorisierte Weitergabe von Informationen zu verhindern. So habe sich beispielsweise im Softwarebereich das Raubkopieren schon zu einem eigenen, illegalen Wirtschaftszweig entwickelt.

Vor diesem Hintergrund richtet die OECG den ersten "International Congress on Intellectual Property Rights for Specialized Information, Knowledge and New Technologies" aus. Zur Diskussion stehen unter anderem Moeglichkeiten zum rechtlichen und faktischen Schutz vor Informationsmissbrauch, Kennzeichnungsmethoden zur eindeutigen Urheberidentifizierung sowie die gleichzeitige Sicherung von Informationsfreiheit und der Privatsphaere im "Cyber- Raum". Weitere Schwerpunkte sind Softwarerecht, wissenschaftlich- technisches Publizieren, Multimedia und Datenautobahnen. Der Kongress wird von einer Ausstellung begleitet.

Informationen: OECG Oesterreichische Computer Gesellschaft, Wollzeile 1-3, A-1010 Wien, Telefon 00 43-1/51 22 02 35-11, Telefax 00 43-1/51 22 02 35-9.