Lukrativer Zukunftsmarkt

Unsere Stadt soll smarter werden

07.03.2012
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Rasant wachsende Städte brauchen intelligente Systeme, um Verkehr, Energie und Services zu steuern. Hier sehen IT-Anbieter wie IBM lukrative Zukunftsmärkte.
Isolierte und veraltete Systeme für die Steuerung von Infrastrukturen wie Verkehr und Energie sowie das Serviceangebot müssten modernisiert und intelligenter gemacht werden, fordert IBM-Managerin Koederitz.
Isolierte und veraltete Systeme für die Steuerung von Infrastrukturen wie Verkehr und Energie sowie das Serviceangebot müssten modernisiert und intelligenter gemacht werden, fordert IBM-Managerin Koederitz.
Foto: IBM

Pro Jahr wächst die Bevölkerung in den Städten weltweit um 60 Millionen Menschen, berichtet IBMs Deutschland-Chefin Martina Koederitz. Die Zahl der Mega-Cities mit mehr als zehn Millionen Einwohnern werde von derzeit 15 auf 26 in den nächsten drei Jahren ansteigen. Angesichts dieser Entwicklung ständen die Verantwortlichen in den Verwaltungen vor gewaltigen Herausforderungen. Isolierte und veraltete Systeme für die Steuerung von Infrastrukturen wie Verkehr und Energie sowie das Serviceangebot müssten modernisiert und intelligenter gemacht werden, fordert die IBM-Managerin.

Doch das kostet. Koederitz verweist auf eine Studie von Booz&Company, wonach Städte weltweit in den kommenden 30 Jahren mehr als 350 Billionen Dollar für den Erhalt und die Modernisierung ihrer Infrastrukturen investieren müssen.

Es winken lukrative Geschäfte, an denen auch IBM partizipieren will. Es gehe darum, separat geführte Systeme miteinander zu integrieren und zu vernetzen, sagt Koederitz. "Bei dieser Entwicklung spielt IBM die Rolle des Technologie und Transformationspartners. Wir agieren als Integrator und Berater."

Eine Antwort, wie diese gewaltigen Investitionen angesichts der aktuellen Finanz- und Schuldenkrisen gemeistert werden sollen, bleibt Koederitz schuldig. Sie verweist allerdings auf mehr Effizienz beispielsweise durch eine bessere Verkehrssteuerung. Jeder Deutsche verbringe im Durchschnitt 60 Stunden pro Jahr im Stau, rechnet die Managerin vor. Zähle man Stauschäden wie Arbeitszeitverluste und Kraftstoffverbrauch zusammen, belaufe sich Schätzungen zufolge der Schaden auf etwa 100 Milliarden Euro jährlich.