Fluktuation beim Datenbankanbieter

Unruhe unter deutschen Oracle-Anwendern

05.12.1997

"Das war alles so geplant", behauptete Herbert Fischer, derzeit hiesiger Oracle Director Customer Support Services, nachdem Hans Jarnik seinen Posten als Geschäftsführer bereits nach zwei Monaten wieder geräumt hatte. Europa-Chef Pier Carlo Falotti habe den jetzigen Chef, Wolfgang Jäger, im Auge gehabt, seitdem klar war, daß er selbst das deutsche Unternehmen, das mittlerweile 1300 Mitarbeiter zählt, nicht kommissarisch leiten könne, wie ursprünglich intendiert. Deshalb habe sich die strategische und personelle Entwicklung seit dem Ausscheiden des langjährigen Geschäftsführers Franz Niedermaier intern "nicht so konfus" dargestellt wie nach außen.

"Die Änderungen, die wir heute vornehmen, wären eigentlich schon vor zwei Jahren notwendig gewesen", äußerte Fischer in Kritik an der ehemaligen Firmenleitung. Die Ausrichtung auf den High-end- wie den Low-end-Markt, des Vertriebs und der Beratung auf Produktschwerpunkte sowie eine Verstärkung der Vertriebspartnerschaften treffe die Organisation nun auf einen Schlag.

"Ich kann nur hoffen, daß diese Reorganisation möglichst schnell vonstatten geht", merkte DOAG-Vorsitzender Günther Himmelmann an. Die Zusammenarbeit mit Oracle lasse seit geraumer Zeit Stabilität vermissen: "Immer wenn ich einen Kontakt aufgebaut hatte, verschwand dieser wieder." Auch hätten klare Aussagen darüber, wohin sich Oracle Deutschland bewegt, gefehlt, stellte der zweite DOAG-Vorsitzende Dietmar Neugebauer fest. Darüber hinaus machte er deutlich, daß das Hauptthema der deutschen Oracle-Anwender noch immer das Datenbank-Tuning sei.