Unkorrekte Buchführung bei Informix

22.08.1997

MÜNCHEN (CW) - Nachdem die Verlustzahlen beim Datenbankspezialisten Informix immer mehr wachsen, hat die Krise nun auch das europäische Topmanagement erreicht. Außerdem droht dem Unternehmen eine Klage wegen unkorrekter Buchführung.

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des zweiten Geschäftsquartals hat sich der Verlust nach Rechnungen des Branchendienstes "Computergram" auf 160 Milllionen Dollar für das erste Geschäftshalbjahr 1997 addiert. Bislang konnte das Unternehmen bei den schlechten Nachrichten der letzten Monate immer noch mit Nachsicht rechnen, weil das Defizit auf ein überzogenes Engagement für die zukunftsträchtige Universal-Server-Datenbankbank zurückzuführen war. Doch nun sieht sich das Management von seiten der Security & Exchange Commission dem Vorwurf unsauberer Buchführung ausgesetzt. Vor kurzem hat das Datenbankunternehmen einen buchungstechnischen "Rechenfehler" von rund 100 Millionen Dollar bei den Umsatzangaben für 1996 eingeräumt. Nach Ansicht der Kommission ist das Informix-Verfahren unzulässig, in die Vertriebskanäle geleitete Produkte bereits als verkauft zu verbuchen.