Überleben mit Klasse statt Masse?

Unix-Messe zwischen Auferstehung und Absturz

26.09.1997

Während die Messestände noch 1995 dicht gedrängt drei der Rhein-Main-Hallen und das Foyer füllten, hatte die Ausstellung in diesem Jahr in einer Halle Platz. Doch war die Situation erträglicher als im vergangenen Jahr, als die GUUG und der Veranstaltungsorganisator Network GmbH getrennte Wege gingen.

"Um die Messe als Erfolg bewerten zu können, müßten wir 4000 Besucher zählen", hatte Klaus Jansen, geschäftsführender Gesellschafter von Network, zu Beginn der Veranstaltung erläutert. Rund 3300 Besucher registrierte die Network-Open Systems Event GmbH, die eigens für die Organisation der GUUG-Messe gegründet wurde. 9430 waren es im Glanzjahr 1995. Zirka 240 Teilnehmer nahmen an der dreitägigen Tagung teil, wobei erstmals auch Tagesbesuche gebucht werden konnten.

Trotzdem war "die Stimmung unter den 110 Aus- und Unterausstellern sehr positiv", behauptet Jansen. Bei Nachfragen unter den Herstellern zeichnet sich ein anderes Bild ab. Das Spektrum reicht von: "Das war's endgültig mit der GUUG. Mir reichts." bis: "Eine endgültige Entscheidung über eine erneute Teilnahme ist noch nicht gefällt."

Die Aussteller bemängelten die fehlende Besuchermasse, nicht die Klasse. Sofern Messekon- takte stattfanden, galten sie durchaus als "vielversprechend". Als Rechtfertigung für weitere Messebeteiligungen scheint eine solche Einschätzung jedoch nicht ausreichend.