Details zur Reorganisation der Linux-Company vorgelegt

Unix-Kläger SCO plant Comeback vor Gericht

07.03.2008
Mit frischen Geld und ohne CEO Darl McBride will der Unix-Anbieter SCO einen Neuanfang wagen: Das Geschäftskonzept: Unix, Mobile Computing und - wenig überraschend – die Wiederaufnahme der Klagen gegen Autozone, IBM, Novell und Red Hat.

Nach dem Finden eines neuen Investors hat die seit September 2007 unter Gläubigerschutz agierende SCO Group nun vor dem zuständigen Insolvenzgericht einen Reorganisationsplan eingereicht. Dieser sieht vor, dass die durch Patentklagen gegen IBM und andere Anbieter berühmt-berüchtigte Unix-Company anerkannte Gläubiger auszahlt und sich künftig auf die Entwicklung sowie den Vertrieb und Support von Unix und mobile Techniken fokussiert. Sollte der Plan durchgehen, will SCO außerdem einen neuen Verwaltungsrat einrichten und einen neuen CEO als Nachfolger von Darl McBride installieren.

Unterstützt wird das mehr als fragwürdige Revival des Linux-Jägers vom Finanzinvestor Stephen Norris Capital Partners (SNCP): Dieser stellt zunächst fünf Millionen Dollar bereit und schießt in den folgenden fünf Jahren weitere 95 Millionen Dollar zu - in Form eines Darlehens mit einem Zinssatz von 17 Prozent.

Voraussetzung für den Abschluss des Insolvenzverfahrens nach Paragraf Elf des US-Konkursrechts ist die Annahme des Reorganisationsplans durch das zuständige Gericht. Dieses will am 2. April darüber beraten. Erhält SCO das Okay, erwartet das Unternehmen bereits kurz darauf die erste Feuerprobe: So hatte im August 2007 ein US-Gericht entschieden, dass das Urheberrecht an Unix (das SCO an Gläubiger verkaufen wollte) aktuell Novell gehöre. Gegen diese Gerichtsentscheidung, der zufolge SCO nun entsprechende Lizenzeinnahmen an Novell entrichten müsse, will SCO am 29. April in Revision gehen. (mb)