Ingres und Oracle beteiligt

Unix International präsentiert ihr Konzept für die verteilte DV

14.06.1991

MÜNCHEN (CW) - Die Unix International Inc. versucht, die Open Software Foundation (OSF) im Bereich der verteilten Datenverarbeitung einzuholen. Die Anbieter-Organisation will noch in diesem Monat unter der Bezeichnung "Atlas" ein Konzept vorstellen, das dem Distributed Computing Environment (DCE) der OSF überlegen sein soll (siehe auch CW Nr. 19 vom 10. Mai 1991, Seite 1).

Wie der britische Branchendienst "Computergram" erfahren hat, wird das Atlas-Konzept von Unix International unabhängig von Unix V.4 funktionieren und weit mehr Features für die verteilte Datenverarbeitung unterstützen als das OSF-Produkt. Scott Hansen, Managing Director von Unix International Europa, sieht in dem Konzept der verteilten DV-Umgebung einen wichtigen Schritt weg von der reinen Unix-System-V-Gruppe hin zu einer Open-Systems-Organisation.

Hans Josef Jeanrond, Regionaldirektor Europe Operations bei der OSF, beurteilt das Konzept zwiespältig: "Zum einen heißt es, daß Atlas DCE überflüssig macht, zum anderen soll es aber Schnittstellen zu unserem Produkt geben." Um die Realisierung von Atlas bemühen sich Unternehmen wie ICL, die Unix Software Laboratories (USL), Sun Microsystems und AT&T sowie die Datenbankspezialisten Oracle und Ingres.