SCO plant Unixware-Portierung auf Merced

Unix-Anbieter scharen sich um Intel

09.01.1998

Zu ihnen gehört nun auch die Santa Cruz Operation (SCO), die ihr "Unixware 7" auf Merced portieren will. Dieser Zug kommt nicht überraschend, war SCO doch auf der Suche nach einer zukunftsträchtigen 64-Bit-Plattform, nachdem die "PA-RISC"-Allianz mit HP nicht die Akzeptanz fand, die sich die Softwerker davon versprochen hatten. Wichtig für Intel ist, daß es sich bei SCO um den langjährigen Marktführer für PC-Unix-Betriebssysteme handelt. Auf diese Weise erreicht der Chip nicht nur die Umsteiger von anderen RISC-Plattformen, sondern auch PC-Aufsteiger.

Mit Ausnahme von IBM unterhält Intel bereits 64-Bit-Partnerschaften mit allen großen Unix-Anbietern. HP hat angekündigt, sein Unix werde weiterhin auf PA-RISC, aber auch auf Merced laufen. Ähnlich zweigleisig fährt DEC, nachdem Intel die Produktionsstätten für den Alpha-Chip gekauft hat. Der hauseigenen RISC-Architektur "Sparc" des neuen Intel-Partners Sun gibt Thomas Kucharvy, President der Summit Strategies Inc., Boston, noch zwei, drei Jahre, "aber für die Zeit danach würde ich keine Wette mehr eingehen".

Voraussetzung für den Erfolg von Merced ist, daß potentielle Käufer glauben, der 64-Bit-Chip von Intel werde preisgünstiger zu bekommen sein als die Konkurrenzprodukte. Dafür sorgen derzeit weniger die Techniker als die Unterhändler von Intel. Die vielen Partnerschaften bescheren dem Hersteller eine hohe Erstauflage und damit günstige Produktionskosten.