Nur zögernd umwirbt AT&T IBMs 34- und 36-Kunden:

Unix als Umgebung für RPG-II-Programme

16.06.1989

MÜNCHEN (CW) - AT&T stößt in eine von IBM geöffnete Marktlücke - und keiner merkt es. Wie erst jetzt bekannt wurde, verfügt AT&T seit Herbst vergangenen Jahres über ein Produkt, mit dem RPG-II-Anwendungen auf Unix-Rechnern entwickelt, kompiliert und Verarbeitet werden können. Jetzt ist eine Version für 386er Workstations unter Unix V.31 und höher angekündigt worden.

"Die RPG-Umgebung richtet sich gegen IBMs AS/400", nennt Ingo Wienecke, deutscher AT&T-Manager für Developement & Support, die Ziele seine Unternehmens.

Anwendern von /34- und /36-Systemen dagegen eröffnet AT&Ts RPG-II-Environment eine Alternative zu der von IBM empfohlenen Migration über die /38 zur AS/400. Darüber hinaus schließt die RPG-II-Umgebung unter Unix das Angebot an die /34- und /36-Anwender ein, mittels eines Migrationstools aus ihrer geschlossenen RPG-Welt in die offene Welt der Unix-Programmiersprache C zu wechseln. Auch Kostenersparnisse bei der Hardware sprechen laut Wienecke für einen solchen Umstieg.

Das Produkt ist hierzulande noch nicht verkauft worden. Es sei zwar verfügbar, doch fehle es bisher sowohl an einer Marketingstrategie als auch an den entsprechenden Vertriebswegen. "Wir hätten zuviel mit Unix zu tun, so daß wir für RPG keine Mitarbeiter mehr abstellen konnten", begründet der AT&T-Manager dieses Manko.