"Compact"-Variante des Siemens-DB-Systems UDS:

Universelles Datenbanksystem für individuelle Lösungen

15.06.1979

MÜNCHEN (pi) - Vor drei Jahren hat Siemens sein "Universelles Datenbanksystem UDS" angekündigt das inzwischen in mehreren Varianten angeboten wird. UDS stellt - nach Siemens-Angaben - den aktuellen Stand der Datenbank-Technik dar, denn es berücksichtigt die Normungsvorschläge der Conference on Data System Languages (Codasyl) und verfügt über Eigenschaften des Relationenmodells. Mit "UDS-Compact" bringt nun das Unternehmen eine weitere Variante heraus, die potentiellen Datenbankanwendern mit kleineren Siemens-Systemen einen "leichten Einstieg" bieten soll. UDS-Compact könne individuellen Anforderungen leicht angepaßt und nahtlos erweitert werden, heißt es in der Siemens-Werbung. Hier die Siemens-Presseinformation im Wortlaut:

Die jetzt unter der Bezeichnung UDS-Compact zum Vertrieb freigegebene UDS-Variante bietet vor allem für die Verarbeitung von hierarchischen und netzartigen Datenstrukturen - wie sie im kommerziellen Bereich vorherrschen - komfortable Lösungen. Die "Einstiegsschwelle" ist niedrig - zum Beispiel erleichtert die dialogisierte Benutzerführung den Datenbankaufbau, übernehmen ablaufsteuernde Prozeduren die Datenbank-Verwalterfunktionen. Datenbankaufbau und -einsatz können der individuellen EDV- Vergangenheit" und den jeweiligen Aufgaben flexibel angepaßt werden. Bei wachsenden Aufgaben ist der Ausbau, auch schrittweise zum vollen UDS-Funktionsumfang durch die Aufwärtskompatibilität zur Variante UDS-MASTER möglich.

UDS-Compact ist im Betriebssystem BS2000 ablauffähig - sowohl unter der für Compact-Computer geschaffenen Version 5.1 als auch unter der die Großrechner des Siemens-Spektrums unterstützenden Version 6.0. Charakteristische Kennzeichen dieser Datenbankvariante sind unter anderem Prozeduren für Datenbankaufbau und zur Ablaufsteuerung, ein unabhängiger Data-Base-HandIer (DHB) und der eine Anzahl wichtiger Codasyl-Normen berücksichtigende Kern von UDS-Compact.

Die Daten werden über das Dialog-Abfragesystem IQS (Interactive Query System) oder über Anwenderprogramme angesprochen. Mit Hilfe der komplexen Suchfrage kann man eine definierte Auswahl von Datensätzen aus der Datenbank lesen. Zugriff ist sequentiell und indexsequentiell möglich. Zur Speicherung wird das Adreßlistenverfahren verwendet. Den erhöhten Anforderungen an 2 die Datensicherung entsprechen die drei Komponenten Verlust-, Ablauf- und Zugriffssicherung. Die Datenschutzbemühungen des Anwenders werden durch ein mehrstufiges Privacy-Konzept unterstützt.

Datenbanken haben sich als optimales Organisationsmittel für die wirtschaftliche und komfortable Nutzung der von mehreren Benutzern gemeinsam verwendeten Datenbestände erwiesen. Marktstudien sagen überdurchschnittliches Wachstum bei Datenbankanwendungen voraus. Immer mehr Anwender sehen sich also mit der Frage konfrontiert:

Welches Datenbanksystem? Die Antwort bindet in den meisten Fällen langfristig, denn ein Systemwechsel würde teuer. Deshalb geht es um eine Grundsatzentscheidung, bei der sich auch die Frage nach dem "richtigen" EDV-System, das heißt, also auch nach dem Hersteller, noch einmal stellt.

Effizient zu handhabende Datenbanken verlangen Systemkonzepte "aus einem Guß". UDS-Compact ist eine Komponente des homogenen Siemens-Spektrums, das dem Anwender alle Voraussetzungen für einen wirksamen Datenbankeinsatz bietet: Es reicht vom Compact- bis zum Großcomputer, enthält die Rechner der Systeme 7.500 und 7.700, die Hard- und Software des Kommunikationssystems Transdata, das virtuelle Betriebssystem BS2000, das neue Transaktionssteuersystem UTM mit KDCS-Schnittstelle, Compiler mit international genormtem Sprachumfang sowie Tools für alle Phasen der Softwareentwicklung und -wartung.