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Operativer Gewinn steigt deutlich

United Internet wächst weiter

14.11.2013
United Internet (1&1, GMX, Web.de) hat dank eines ungebrochenen Kundenzustroms operativ deutlich mehr verdient. Damit konnte der Internetdienstleister sein starkes Wachstum auch in ein hohes Gewinnplus ummünzen.

Dies gelang in den vergangenen Quartalen nicht immer. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sprang von Juli und September um 18,3 Prozent auf 105,4 Millionen Euro, wie das TecDax-Schwergewicht am Donnerstag in Montabaur mitteilte. Der Umsatz legte um 11,4 Prozent auf 672,1 Millionen Euro zu.

Das Gewinnwachstum hat sich damit im Vergleich zum zweiten Quartal deutlich beschleunigt, das Wachstumstempo beim Umsatz wurde gehalten. Die im Sommer erhöhte Jahresprognose wurde bestätigt. Mit den Zahlen traf United mehr oder weniger die Prognosen der Experten. Damit die Wachstumsgeschichte weitergeht, investiert United Internet nach wie vor stark, was aber den Gewinn belastet. Die Kundenzahl im Konzern stieg im Vergleich zum Juni bis Ende September insgesamt um 570.000 auf 13,27 Millionen. Darin enthalten sind 120.000 neue Kunden für das Mobilfunkangebot.

Vor einem Jahr hatte die Konzerntochter Sedo dem Unternehmen aus Montabauer eine negative Überraschung beschert. Die hohen Erwartungen an das Geschäft mit Werbung auf ungenutzten Internetseiten hatten heruntergeschraubt werden müssen. In der Bilanz von United Internet schlug dies 2012 mit Abschreibungen von 46,3 Millionen Euro durch.

Viel vor hat das Unternehmen noch mit der Tochter Sedo. Anfang Oktober hatten die Montabaurer angekündigt, Sedo ganz zu übernehmen. Nach der Übernahme des Anteils der Sedo-Gründer für rund 4,46 Millionen Anteile für je 2,60 Euro liege die Beteiligung an dem Domain-Vermarkter bei 96,05 Prozent. United Internet will nun eine Zwangsabfindung der verbliebenen Aktionäre einleiten. Ziel sei, das von Sedo betriebene Domain-Marketing stärker einzubinden. Vor einem Jahr hatte Sedo seiner Konzernmutter allerdings eine negative Überraschung beschert. Weil das Geschäft mit Werbung auf ungenutzten Internetseiten die Erwartungen nicht erfüllt hatte, schlugen 2012 Abschreibungen von 46,3 Millionen Euro zu Buche.

United Internet kauft Vorleistungen und Kapazitäten von Netzbetreibern wie der Deutschen Telekom oder Vodafone und baut daraus eigene Angebote mit der DSL-Tochter 1&1. Als Wachstumsgeschäft setzte United Internet bisher auf ihren Internetseiten-Eigenbausatz und steckte viel Geld in die Werbung für dieses Produkt. Nun kommt als weiterer Hoffnungsträger Registrierungen für TLD hinzu. Dazu zählen neue Domainangaben, die wie .com und .de traditionell am Ende der Internetadresse stehen, wie .berlin oder .hotel. (dpa/mb)