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United Internet übertrifft mit rasantem Wachstum alle Erwartungen

12.05.2006

Wachstum im DSL-Geschäft verlangsamt

Erst am Dienstag hatte United Internet-Chef Ralph Dommermuth, der rund 35 Prozent der Aktien hält, eine knapp 90 Millionen Euro teure Übernahme in Großbritannien angekündigt. Damit will er die bereits dominierende Stellung im dortigen Webhosting-Markt weiter ausbauen. Webhosting ist neben dem DSL-Geschäft das wichtigste Standbein des Unternehmens. Unter Webhosting, versteht man die Unterbringung (Hosting) von Webseiten auf dem Webserver eines Providers. Im ersten Quartal verbuchte United Internet im Ausland, wo das Unternehmen ausschließlich im Webhosting-Geschäft aktiv ist, mit 110.000 neuen Kunden das höchste Quartalswachstum.

Im viel beachteten DSL-Geschäft, in dem United Internet nach T-Online die Nummer zwei hierzulande ist, waren es Ende März 1,86 Millionen Kunden nach 1,76 Millionen Ende Dezember. Damit wuchs die Kundenzahl hier geringer als in den vergangenen Quartalen. Experten hatten wegen der vorsichtigen Aussagen des Managements vor Bekanntgabe der Zahlen ihre Prognosen für das DSL-Wachstum schon größtenteils heruntergeschraubt und mit einem Plus von rund 115.000 gerechnet.

Online-Marketing mit überproportionalem Gewinnplus

Die monatlich terminierten DSL-Telefonminuten konnten auf 480 (Vorjahr: 50) Millionen im Monat März gesteigert werden. "Im DSL-Geschäft stand im ersten Quartal die Einführung von schnellen ADSL 2+-Anschlüssen mit bis zu 16.000 kbit/s im Vordergrund. Außerdem konzentrierten wir uns auf die Erhöhung der Kundenbindung. So konnten über das Neu- und Bestandskundengeschäft insgesamt 270.000 DSL-Anschlüsse vermarktet werden, so dass wir zum 31. März 2006 bereits 1,23 Millionen eigene DSL-Leitungen zählten", sagte Dommermuth.

Wichtigste Stütze des Konzerns war wieder einmal das Produktgeschäft, in dem das DSL- und Hostinggeschäft angesiedelt ist. Dort stieg der Umsatz um 91 Prozent auf 217,6 Millionen Euro, während das EBITDA um 77 Prozent auf 26,2 Millionen Euro zulegte. Im Segment Online-Marketing mit den Marken AdLink, Affilinet und Sedo sei das EBITDA um 279 Prozent auf 5,3 Millionen Euro geklettert. Das Segment überholte damit den Bereich Outsourcing bei der Gewinnhöhe. Der Umsatz im Online-Marketing legte um 92 Prozent auf 40,4 Millionen Euro zu. (dpa/tc)