United Internet erwartet langsameres DSL-Wachstum

07.08.2006
Das Unternehmen hat heute seinen DSL-Kunden Nr. 2.000.000 begrüßt.

Der Internetdienstleiter United Internet (1&1, GMX, Web.de) rechnet im DSL-Geschäft in einem schwächeren Marktumfeld mit einem etwas langsameren Wachstum. "Für 2006 erwarten wir rund 500.000 neue DSL-Kunden", sagte United Internet-Chef Ralph Dommermuth am Montag in Montabaur. Im Jahr 2005 hatte United Internet rund 710.000 DSL-Kunden gewonnen. Die Aktie des TecDAX-Schwergewichts gab am Montag deutlich nach und rutschte zeitweise unter die Marke von zehn Euro.

Dommermuth nannte damit erstmals ein DSL-Kundenziel für das laufende Jahr. Bislang hatte der zweitgrößte Anbieter hinter der Deutschen Telekom angekündigt, den Neukundenanteil von 20 Prozent halten zu wollen. Das wären bei dem Anfang des Jahres zu erwartenden Marktwachstums rund 600.000 neue Verträge für United Internet gewesen. "Das Ziel beim Marktanteil haben wir nicht zurückgenommen", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Der Markt wachse langsamer als erwartet.

Am heutigen Montag habe die Kundenzahl im DSL-Geschäft bei United Internet die Marke von zwei Millionen überschritten. "Unsere DSL-Kundenzahl wird zum Jahresende voraussichtlich bei rund 2,25 Millionen liegen", sagte Dommermuth. Zahlen für das Wachstum im zweiten Quartal gab United Internet nicht bekannt. In Branchenkreisen hieß es, das Wachstum falle in etwa so aus wie im ersten Quartal. Zwischen Januar und März hatte United Internet die Kundenzahl im DSL-Geschäft um 100.000 auf 1,86 Millionen gesteigert. Von dpa-AFX befragte Experten hatten für das zweite Quartal ein Kundenwachstum von rund 110.000 erwartet.

Das Unternehmen legt am Freitag die Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Beim Umsatz gehen die Analysten bei United Internet im zweiten Quartal von einem knapp 70-prozentigen Sprung auf 301 Millionen Euro aus, während sich der Vorsteuergewinn sogar auf fast 42 Millionen mehr als verdoppelt haben dürfte. United Internet rechnet im laufenden Jahr sowohl beim Umsatz als auch Gewinn mit einem Anstieg von jeweils mehr als 50 Prozent. (dpa/ajf)