Workstation-Hersteller war bisher wichtiger Zulieferant:

Unisys schluckt Unix-Firma Convergent

19.08.1988

BLUE BELL (IDG) - Nicht NCR, wie in Börsenkreisen zeitweise spekuliert wurde, sondern Convergent Inc. heißt das neueste Übernahme-Objekt der Unisys Corp. Mit dem Kauf dieses Workstation-Herstellers stärkt der Sperry-Nachfolger seine Position im Unix-Geschäft.

Fast 350 Millionen Dollar macht die Unisys Corp. locker, um den technisch renommierten, wirtschaftlich aber nicht sehr stabilen Mikrocomputer-OEM-Hersteller Convergent zu kaufen. Den letzten Gewinn hatte dieses Unternehmen, einst als einer der Aufsteiger der Branche gefeiert, im Jahr 1985 erzielt. Dann fiel AT&T, der im DV-Geschäft glücklose Telefonkonzern, als Großabnehmer aus. Analysten zeigten sich bis zuletzt skeptisch, was die Zukunft von Convergent betrifft - trotz eines sichtbaren Verlustabbaus und wieder ansteigender Verkaufszahlen: Das Defizit sank auf 2,1 (Vorjahr: 10,7) Millionen Dollar bei 199 (180) Millionen Dollar Umsatz im ersten Halbjahr.

Für die Unisys Corp., die seit 1986 ihr größter Kunde war, werde die Convergent Inc. einen "Eckpfeiler" des Geschäfts mit verteilten Computersystemen auf Unix-Basis bilden, sagte Unisys-Chairman W. Michael Blumenthal. Der aus der Fusion von Sperry-Univac mit Burroughs hervorgegangene Konzern erwartet für 1988 Unix-Umsätze in Höhe von über 800 Millionen Dollar. Verteilte Systeme insgesamt sollen, Convergents Einnahmen eingeschlossen, zwei Milliarden Dollar einbringen.