Informationsinseln wachsen zusammen

Unisys: Karten im PC-Markt werden demnächst neu gemischt

20.09.1991

MÜNCHEN/SULZBACH (CW) - "Die Einführung des Mikrocomputers vor zehn Jahren war gleichsam eine Revolution, die zu einer Anarchie im bis dahin von Mainframes absolutistisch beherrschten DV-Markt geführt hat," erklärte John Mitchell, Chef des Indirekten Vertriebsbereiches der Unisys Deutschland GmbH, Sulzbach, auf einer Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen PC-Generation (siehe auch Seite 31).

"In den kommenden Jahren werden die Karten neu gemischt und zu einer Strukturveränderung im PC-Markt führen, deren Volumen inzwischen die Milliardenumsätze mit Minicomputern und Mainframes zusammen überstiegen hat" Mitchell begründete seine Prognose mit den komplexeren Anforderungen der Großkunden, die immerhin rund 80 Prozent des PC-Marktvolumens aufnehmen würden.

Mit der Einführung der PCs gelangte erstmals Computerpower direkt an den Arbeitsplatz und die einzelnen Fachabteilungen konnten meist selbständig und ohne Kontrolle durch die DV-Bereiche sowie ohne Rücksicht auf gewachsene DV-Strukturen PCs anschaffen "Da reichte es aus, einfach Boxen zu verkaufen ".

Hierdurch seien auf der Arbeitsplatzebene horizontal vernetzte Informationsinseln entstanden, die unternehmensweit gesehen zu anarchistischen DV-Strukturen geführt hätten. "Heute fordern die Großkunden Konzepte, nach denen alle DV-Systeme - auch die verschiedener Hersteller - in allen drei Bereichen, der Unternehmens-, der Abteilungs- und der Arbeitsplatzebene miteinander kommunizieren können." Dabei sei es gleich, wo sich diese Systeme beziehungsweise die Arbeitsplätze befänden Gefordert seien offene Systeme beziehungsweise offene Verbindungsmöglichkeiten.

Um im Markt auch künftig eine führende Rolle spielen zu können, bräuchten PC-Hersteller daher Drei-Ebenen-Knowhow, Integrationserfahrung und

kompetente Partner.