Zwei neue Produkte verändern die Geschäftspolitik bei Unify:

Unify 2000 sucht seinen Markt

02.12.1988

MÜNCHEN (CW) - Der Software-Hersteller Unify ist dabei, seine Unternehmensstrategie zu ändern. Grund dafür sind die zunehmende Angleichung der Leistungen von Datenbankprodukten durch den sich immer mehr durchsetzenden SQL-Standard, so Bill Osberg, der zuständige Vice President für die Software-Entwicklung. Sichtbar wird die neue Linie am Datenbank-Management-System Unify 2000 sowie an einer neuen Version der 4GL-Sprache Accel SQL.

Mit den beiden Produkten hat Unify als Software-Partner von AT&T den größten Auftrag an Land gezogen, den die amerikanische Bundesregierung je vergeben hat. (Siehe auch CW Nr. 46 vom 11. November 1988, Seite 1: "AT&T ergattert riesigen

Rüstungsauftrag ")

Da der zu erwartende SQL-Standard die Leistungen der Datenbank-Systeme zunehmend ähnlicher mache, falle es den Anbietern immer schwerer, sich positiv abzuheben, so Osberg. Sein Unternehmen werde sich daher künftig auf spezifische Hardware und Marktsegmente konzentrieren.

So zielt das DBMS Unify 2000 auf Anwender, die riesige Datenmengen auf Multiprozessor-Rechner verarbeiten müssen. Solche Anwender sind Versicherungen und große Versandhäuser. Zwar waren die DBMS des Unternehmens immer schon für hohe Transaktionsleistungen ausgelegt, das neue System soll jedoch darüber hinaus unterbrechungsfrei rund um die Uhr arbeiten können. Außerdem bietet Unify das System auf den Multiprozessor-Rechnern von Sequent Computers an. Die Software sei, so Osberg, für das Arbeiten mit geteiltem Arbeitsspeicher besonders geeignet.

Zur neuen Richtung von Unify gehört auch eine Version der 4GL-Sprache Accel SQL, die auf mehreren Benutzeroberflächen laufen soll. Accel SQL arbeitet unter MS-Windows sowie dem Presentation Manager und soll demnächst auch unter Open Look von AT&T laufen.

Zudem ist das Unternehmen dabei, für die 4GL-Sprache Abkommen mit Wettbewerbern wie Sybase und der Santa Cruz Operation abzuschließen. Die Sybase-Version von Accel SQL soll auf Hardware von Sun laufen. Über das Santa-Cruz-DBMS Integra zielt Unify auf den Markt der 386er PCs.