Unicode beseitigt Sprachbarrieren

13.04.2006
Von Otto Schell

Analyse der Systemlandschaft

Eine Unicode-Umstellung bedarf eines Projekts. Das klingt trivial, betrachtet man aber die Auswirkungen dieses Schrittes für ein international agierendes Unternehmen, sollte man hier mit Sorgfalt und von zentraler Stelle unterstützt vorgehen. Dazu zählt, das nötige Know-how aufzubauen und Check- listen für die Migration zu erarbeiten. Gleiches gilt für externe Firmen, die die Systeme des Anwenders administrieren. Zu den Aufgaben des Projektteams gehört neben der System- und Datenanalyse, unternehmensspezifische Modifikationen der Business-Software zu berücksichtigen.

Bei der Konvertierung heterogener Systemlandschaften - das heißt, wenn neben der R/3 Add-on-Produkte eingesetzt werden, die zum Teil schon auf Unicode basieren - nimmt die Komplexität zu. Zudem besitzen Unternehmen nicht selten mehrere SAP-Installationen, die auf verschiedenen Release- oder Upgrade-Ständen basieren. Das Projekt lässt sich für alle SAP-Programme im Unternehmen in einem Schritt oder in Stufen realisieren. Die eigentliche Umstellung der Zeichensätze erfolgt Tool-gestützt und automatisiert, wobei das System in dieser Zeit nicht zur Verfügung steht. Das Projektteam sollte alles daran setzen, die Ausfallzeit möglichst kurz zu halten.

Umstellung in Schritten

Vorbereitung:

  • Projektteam initialisieren und trainieren (unter anderem Unicode-Projektleiter, IT- und Business-Teammitglieder, Berater);

  • Umfang des Projekts bestimmen;

  • Daten-/Prozessanalyse;

  • Terminplanung unter Berücksichtigung von Ausfallzeiten;

  • Review seitens SAP Globalization Services.

Konvertierung:

  • Testläufe im Sandbox-System vornehmen, um Laufzeiten abzustimmen;

  • Verifizierung der Ergebnisse mit SAP Optimization Ser- vices und Vor-Ort-Integra- tions-Check;

  • Automatisierte Umstellung.

Nach der Konvertierung:

  • Verifizierung der Datenkonsistenz;

  • Tests unter Berücksichtigung länderspezifischer Einstellungen.