Unicode beseitigt Sprachbarrieren

13.04.2006
Von Otto Schell
Wer länderübergreifend SAP-Lösungen einsetzt, sollte sich überlegen, auf Unicode umzustellen. Allerdings birgt der Schritt Risiken und muss daher gut vorbereitet werden.

Es ist ein paar Jahre her, da waren die meisten IT-Abteilungen damit beschäftigt, ihre Systemlandschaften "Jahr-2000-fähig" oder "Euro-kompatibel" zu machen. Der Vergleich mag hinken, aber prinzipiell kann die Umstellung auf "Mehrsprachigkeit" einer Systemlandschaft als technisches Projekt gesehen werden. Dennoch steckt mehr dahinter. Während bei den beiden vergangenen Vorhaben ein Stichtag im Vordergrund stand, eröffnet die Mehrsprachigkeit von SAP-Systemen die Möglichkeit, Anwender, Informationen und Geschäftsprozesse technik- und unternehmensübergreifend zusammenzuführen.

Hier lesen Sie …

  • warum SAP-Anwender auf Unicode umstellen sollten;

  • wie Unicode- und Nicht-Unicode-Systeme zusammenarbeiten können;

  • was bei einem Migrationsprojekt zu beachten ist;

  • dass es keine Patenrezepte für die Unicode-Einführung gibt.

Inkompatible Zeichensätze

Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle über Landesgrenzen hinweg verbessern wollten, mussten bisher aufgrund inkompatibler Zeichensätze in Kauf nehmen, dass Veränderungen am Template (unternehmensinterner Standardprozess) oder in der Datenstruktur erheblichen Programmieraufwand mit sich brachten. Durch Darstellung der Zeichen auf verschiedenen Sprachseiten und -tabellen (Single Code Page) war eine rasche Anpassung schwierig.

Um die gleichen Prozess- oder Datenstrukturen beispielsweise in Deutschland und Ungarn oder Polen abzubilden, wurden mindestens zwei Zeichensatzseiten benötigt. Hätte man ein weiteres Land hinzugefügt, wäre eine dritte hinzugekommen.