Low-cost-Durchsatzsteigerung mit MVS-SE-Assist:

Uni-RZ bringt IBM und Amdahl zusammen

27.06.1980

BONN (je) - Performance-Probleme seiner /370-168-1 löste das Regionale Hochschulrechenzentrum (RHRZ) der Bonner Universität durch den Einsatz von Amdahl-Software unter aktiver Mithilfe von IBM. Die Bonner erweiterten ihr MVS-Betriebssystem um die SE-Option, doch anstelle des fälligen Hardware-Ausbaus entschieden sie sich für das Amdahl-Feature "MVS-SE-Assist".

Die so erreichte etwa zehnprozentige Durchsatzsteigerung liegt zwar um einiges unter den im Zuge eines Umstiegs auf MVS-SE üblicherweise erzielbaren 20 bis 30 Prozent, Amdahls Assist kostet dafür aber auch nur wenige hundert Mark Lizenz pro Monat. Angesichts der rund 18 Monate, die bis zum Ausmustern der 168 noch verbleiben, wollte RHZH-Chef Dr. Erich Jasper Hardware-Investitionen in Höhe von 40 Prozent des 168er Marktwertes nicht mehr vornehmen und zwag daher den Marktführer und seinen PCM, "sich zusammenzurafen" (Jasper). Diejenigen eingesparten Systemkomponenten, auf die MVS-SE an sich zugreifen würde, werden durch Assist nun abgefangen. Damit, glaubt Jasper, tritt Amdahl im europäischen Hochschulbereich erstmals als Softwarelieferant in einer reinen IBM-Hardware Umgebung auf.

Die Bonner sahen sich vor der Notwendigkeit, die Systemperformance zu steigern, da die Anlage restlos überlastet war: 24-Stunden-Betrieb bei gleichzeitigem Batch und TSO und eineinhalbtausend Benutzer an 110 Terminals mit steigendem Servicebedarf. Mit der MVS-SE- und Assist-lnstallation hofft man nun bis Ende 1982 durchzukommen. Dann unkt Jasper - könnte vielleicht auch IBMs H-Serie zu den Systemen gehören, die an der Ausschreibung für den neuen RZ-Jumbo teilnehmen.