Teilprojekt des Deutschen Forschungsnetzes:

Uni Karlsruhe realisiert Zugang an CS-Net

10.08.1984

KARLSRUHE (pi) - Als "betriebsbereit" meldet die Fakultät Informatik der Uni Karlsruhe einen CS-Net-Knoten. CS-Net ist das von der amerikanischen NSF (National Science Foundation) geförderte Rechnernetz der US-Informatik-Forschungs und Entwicklungseinrichtungen.

Die Betriebsbereitschaft sei das praktische Ergebnis eines Teilprojekts des übergeordneten Vorhabens "Deutsches Forschungsnetz", das ähnliche Ziele verfolgt wie die amerikanische Entsprechung CS-Net, an das 125 amerikanische Universitäten sowie staatliche und industrielle Institutionen angeschlossen sind. Nach Kanada, Schweden und Israel ist Deutschland das vierte nichtamerikanische Land mit einem CS-Net-Knoten.

Der wichtigste Dienst des US-Forschungsnetzes ist Electronic Mail. Es können damit Programme und Dateien ausgetauscht werden, ferner sei eine Art "Tele-Konferenz" möglich, so können Arbeitskreise gebildet und neue Fachinformationen an spezielle Interessengruppen selektiv verteilt werden. Der Kreis der Teilnehmer ist nicht auf CS-Net begrenzt, denn über Gateways können weitere wissenschaftliche Rechnernetze wie das Arpa-Net, Mail-Net, Bit-Net etc. erreicht werden. Wie die Karlsruher betonen, stellen derartige Rechnernetze in den USA inzwischen das wesentliche Kommunikationsmedium für Forschung und Entwicklung dar; die Teilnahme sei im amerikanischen Hochschulbetrieb zur Selbstverständlichkeit geworden.

Der Zugang des Deutschen Forschungsnetzes DFN dürfte über den Karlsruher Knoten nun einer größeren Teilnehmergruppe möglich geworden sein. Für die Karlsruher Informatiker selbst besteht derzeit nach eigenen Aussagen ein besonderer Komfort: Sie können direkt vom Arbeitsplatz aus über das lokale Informatiknetz "Link" auf den CS-Net-Host zugreifen. Der Zugang erfolgt mittels Dialog über Datex-P. Die Realisierung des CS-Net-Hosts erfolgt auf einer bei der Fakultät vorhandenen VAX 11/750 unter Unix. Zur Zeit werden in der Fakultät die diversen Kommunikationsmöglichkeiten innerhalb des weltweiten Rechnerverbundes einschließlich der Querverbindungen in Europa untersucht.