Der Führungstipp

Ungeliebte Zielvereinbarung

06.04.2012
Zielvereinbarungen sind in den meisten Unternehmen nicht gerade populär. Die meisten Mitarbeiter würden entsprechende Gespräche am liebsten vermeiden. Was können Führungskrafte tun?
Sharam Rokni, Systrade: "Viele Chefs vereinbaren keine Ziele, sondern geben sie vor - das kann nicht gutgeben."
Sharam Rokni, Systrade: "Viele Chefs vereinbaren keine Ziele, sondern geben sie vor - das kann nicht gutgeben."
Foto: Shahram Rokni, Systrade

Shahram Rokni, Geschäftsführer und Inhaber des IT-Dienstleisters Systrade aus Frankfurt am Main, ist immer wieder mit folgender Frage konfrontiert:

"Zielvereinbarungen sind bei uns wie in den meisten Unternehmen nicht gerade populär. Die meisten Kolleginnen und Kollegen würden entsprechende Gespräche am liebsten vermeiden. Haben Sie einen Rat für mich, wie ich als Führungskraft mehr Akzeptanz dafür bei den Beschäftigten bekommen kann?"

Rokni rät:

Wie bei allen Führungsthemen ist auch bei dieser Frage wichtig, dass Sie herausfinden, was Ihr Mitarbeiter will. Viele Chefs vereinbaren keine Ziele, sondern geben sie vor. Die Kollegen fühlen sich fremdgesteuert, ihnen wird etwas aufgedrängt. Dadurch entsteht schnell eine innere Abneigung gegenüber der Vereinbarung, die der Mitarbeiter dann als Druck empfindet. Er fühlt sich "entmachtet". Setzen Sie sich mit ihm auseinander:

  • Welche Aufgaben reizen ihn?

  • Welche Fortbildungen benötigt er?

  • Welche seiner Kompetenzen würde er gerne verstärkt einbringen?

Zwischen diesen Wünschen des Mitarbeiters und den Zielen des Unternehmens gilt es, eine Schnittmenge zu finden. In diesem Verfahren ist es wichtig, den Mitarbeitern die Unternehmensziele transparent zu machen.

Klare Ziele definieren

Ein Mitarbeitergespräch sollte immer auch Platz für gegenseitig konstruktives Feedback und den Austausch über eine mögliche Weiterentwicklung für den Mitarbeiter beinhalten.
Ein Mitarbeitergespräch sollte immer auch Platz für gegenseitig konstruktives Feedback und den Austausch über eine mögliche Weiterentwicklung für den Mitarbeiter beinhalten.
Foto: Gina Sanders/Fotolia.de

Es geht darum, Ziele zu definieren, die beiden Seiten dienen und die vereinbart, nicht bestimmt werden. So trägt der Einzelne die Vereinbarung mit, und seine intrinsische Motivation bleibt erhalten. Ziele sollten klar und nachvollziehbar sein. Dabei sind bestimmte formale und inhaltliche Kriterien zu berücksichtigen. Klare Ziele sind zeitlich befristet, messbar, personenbezogen und eindeutig. Zu den inhaltlichen Kriterien gehört, dass die Vereinbarungen realisierbar, widerspruchsfrei, beeinflussbar und akzeptiert sind. (hk)

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