Anfang 2002 war der Kauf des Deutschen Herold beschlossene Sache. Der weltweit tätige Versicherungs- und Finanzkonzern Zurich Financial Services Group erwarb die Gruppe durch die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der Deutschen Herold AG, der Holdinggesellschaft des Deutschen Herold.
Für die Zürich Gruppe Deutschland bedeutete die Übernahmeentscheidung den Startschuss für ein komplexes und umfangreiches Migrationsprojekt, in dessen Vorfeld erst einmal die Zielsysteme zu bestimmen waren. Parallel dazu hatte der Versicherer die Integration der wenige Monate zuvor gekauften Neckura-Versicherungsgruppe zu stemmen. Während es sich dabei um eine Komplettübernahme handelte, der die Marken der geschluckten Unternehmen zum Opfer fielen, war die Übernahme des Deutschen Herold anders gelagert: Zwar sollten auch dessen Unternehmen operativ in die Zürich Gruppe Deutschland integriert werden, die Rechtsstruktur, die Markenidentität und der Hauptsitz in Bonn jedoch erhalten bleiben.
Nach den formalen Übernahmeschritten und der Festlegung der strategischen Marschrichtung galt es, die beiden Versicherungsgruppen auch technisch zusammenzulegen. Dazu mussten die kompletten Bestände migriert werden, außerdem waren die Rechenzentren zu konsolidieren und alle Anwendungen anzupassen. "Für uns bedeutete das, sämtliche technischen Systeme eines Versicherungsunternehmens - von der Bestands- und Schadensverwaltung bis hin zur Hard- und Software im Außendienst - zu migrieren", erinnert sich Michael Horbach. Er ist Mitglied der IT-Leitung der Zürich Gruppe Deutschland und Projektleiter für den Bereich Anwendungsintegration.