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UN-Gipfel zur Informationsgesellschaft endet mit Appellen

15.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit eher unverbindlich gehaltenen Schlusserklärungen ist der erste UN-Gipfel zur Informationsgesellschaft in Genf zu Ende gegangen. Die Prinzipiendeklaration von knapp 180 Staatenvertretern und ein aus 29 Punkten bestehender Aktionsplan enthalten zwar etliche Appelle zur Überwindung der digitalen Kluft zwischen armen und reichen Ländern. Beide Dokumente seien jedoch sehr allgemein gehalten und dürften in ihrer Wirkung begrenzt bleiben, monieren Kritiker. Wichtige Fragen, die bereits im Vorfeld heiß diskutiert worden waren, klammerten die Teilnehmer aus. So soll etwa eine Arbeitsgruppe untersuchen, welche Organisation künftig das Internet kontrollieren darf. EU-Länder und die USA beharren darauf, dass die privat geführte Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) ihre Machtbefugnisse bezüglich der Adressvergabe behält. Dagegen stehen weniger entwickelte Staaten, die der International Telecommunication Union (ITU) mehr Aufsichtsrechte übertragen wollen. Noch nicht entschieden ist auch über den digitalen Solidaritätsfonds, den vor allem ärmere Länder gefordert hatten. Auch damit soll sich ein Expertengremium bis zum nächsten Gipfeltermin im Jahr 2005 auseinandersetzen. (wh)