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UN: "Digitale Spaltung" vertieft sich

19.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Angaben von UN-Generalsekretär Kofi Annan nimmt die "Digitale Spaltung" zwischen armen und wohlhabenden Regionen weiter zu. "Milliarden von Menschen sind nach wie vor von einer zusehends vernetzten globalen Gesellschaft abgeschnitten ", so Annan auf einer zweitägigen UN-Konferenz zum Thema Computer und Entwicklung. Trotz zahlreicher, lobenswerter Initiativen seien die Vorteile der Informations- und Kommunikationstechnik noch bei weitem nicht für alle verfügbar.

In einem Appell an die Industrie, diesbezüglich stärker mit den Regierungen und den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten, betonte Annan, es gelte effektivere Wege zu finden, um Entwicklungsländer in den Globalisierungsprozess zu integrieren. Das bedeute auch, Ressourcen für die Lösung des Problems zur Verfügung zu stellen, so der UN-Generalsekretär.

Die "Informations-Armut" ist für viele Regionen nach wie vor bittere Realität: "Während einige Länder gedeihen, bleiben andere weit zurück", bestätigt Yoshio Utsumi, Generalsekretär der International Telecommunications Union (ITU) und Teilnehmer der Konferenz. Nach Aussagen von Utsumi stehen in über 80 Ländern weniger als zehn Telefonleitungen für 100 Einwohner zur Verfügung. Ferner habe in drei von fünf Ländern im Schnitt weniger als einer von 100 Menschen Zugang zum Internet. Information erachtet der ITU-Generalsekretär mittlerweile als einen Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit sowohl im Geschäftsleben als auch für moderne Staaten. "Jeder kann arbeiten und den Weltmarkt mit einem Produkt beliefern, wenn die nötigen Kommunikationsmittel kostengünstig und leicht verfügbar sind", so Utsumi. (kf)