UMTS soll GSM bis 2010 ablösen

23.01.2006
Von Dorothea Friedrich
Die breitbandige Übertragungsart wird sich bis 2010 zur führenden Technologie im Mobilfunksektor entwickeln.

Dies geht aus einer Analyse des Marktforschers von Forrester Research hervor. Demnach wird die Zahl der reinen GSM-Mobiltelefone, in den nächsten zwei Jahren stark zurückgehen. Diese Lücke wird die Nachfolgetechnologie GPRS bis zum Ende des Jahrzehnts füllen. "2008 werden nur mehr drei Prozent aller europäischen Handynutzer ausschließlich GSM nutzen, bis Ende 2010 wird die Zahl auf ein Prozent sinken", sagte Forrester-Analyst Niek van Veen.

Der große UMTS-Angriff auf die etablierten Technologien soll 2007 starten. Dann würde auch GPRS stark an Boden verlieren.

Lediglich 38 Prozent der Telefonkunden werden 2010 ein GPRS-Handy als Hauptgerät nutzen, aktuell sind es 70 Prozent. Verantwortlich ist dafür laut Forrester, dass Ende 2006 UMTS-Geräte deutlich kompakter würden, bessere Performance bieten und vor allem im Preis noch deutlich sinken würden. "Drei von fünf Nutzern werden 2010 einen UMTS-Vertrag abgeschlossen haben", so van Veen.

Großbritannien und Italien werden die UMTS-Verbreitung anführen. Die Forrester-Schätzungen liegen für diese Länder bei 68 und 72 Prozent Marktdurchdringung - und damit deutlich höher als der westeuropäische Durchschnitt von 61 Prozent.

Zurückhaltung beim mobilen Internet

In der Frage der mobilen Internetnutzung ist Forrester zurückhaltend. Die weitere Verbreitung von UMTS werde es zwar möglich machen, mobile Internetservices flächendeckend anzubieten. Jedoch werden nur etwa die Hälfe der Telefonkunden auch tatsächlich am Handy surfen. Aktuell sind 90 Prozent aller Telefone netztauglich, jedoch werden 93 Prozent des Datenverkehrs über GSM oder GPRS abgewickelt. 21 Prozent der europäischen Kunden nutzen mobile Internetdienste, MMS eingerechnet, zumindest ein Mal pro Monat. Bei besserer UMTS-Versorgung wird zwar auch diese Zahl steigen, jedoch nicht im selben Ausmaß. Grund dafür seien mangelnde Anwenderkenntnisse und die fehlende Bereitschaft der Kunden, für die Dienste zu zahlen.