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UMTS-Auktionen: EU befürchtet Wettbewerbsnachteile

03.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission befürchtet, dass Europa die Technologieführung im Bereich Mobilfunk verliert, falls auch andere Länder ihre UMTS-Lizenzen wie in Großbritannien durch Milliarden schwere Auktionen veräußern. Ersteigerten TK-Unternehmen die begehrten Mobilfunklizenzen der dritten Generation für ähnlich hohe Summen wie auf dem Inselstaat, so bliebe kein Geld für weitere Technologie-Investitionen übrig. In Großbritannien kamen in der vergangenen Woche fünf Lizenzen für rund 75 Milliarden Mark unter den Hammer. Auch in Deutschland sollen bis zu sechs Lizenzen meistbietend angeboten werden. Experten rechnen hierzulande mit Erlösen von insgesamt bis zu 120 Milliarden Mark.

Eine andere Methode für die Verteilung der Lizenzen ist der sogenannte "Schönheitswettbewerb", bei dem die Carrier sich bei einer Jury bewerben und keine Gebühren zahlen. Nach dem lukrativen Geschäft der Briten könnten nun Länder, die ursprünglich einen Beauty Contest angekündigt hatten, ebenfalls auf die Auktionen umschwenken. Ein erstes Beispiel dafür ist Italien (CW Infonet berichtete).