2000 Führungspositionen werden gestrichen

Umstrukturierung der Telekom fallen alle Direktionen zum Opfer

01.09.2000
MÜNCHEN (CW) - Die Deutsche Telekom will die schon seit Jahren betriebene Umstrukturierung beschleunigen: Bis Anfang 2001 soll eine Vertriebsorganisation gefunden werden, die die derzeit sechs Direktionen und 39 Kundenniederlassungen einsparen will. Rund 2000 Führungspositionen werden gestrichen.

Der Umbau der Konzernstruktur soll Verbesserungen beim Vertrieb und beim Service bringen. Die Telekom verspricht sich von der neuen Struktur kürzere Entscheidungswege und eine klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten in den einzelnen Kundensegmenten. Die derzeit sechs Direktionen werden ersatzlos gestrichen, ebenso die Stellen der 39 Niederlassungsleiter und einige damit verbundene Stabspositionen. Die Telekom spart damit zwei Hierarchiebenen ein.

Der Vetrieb wird in die vier Segmente Geschäfts- und Privatkunden sowie Kundendienste und die T-Punkte (Verkaufsläden) gegliedert. Auf den Begriff der Niederlassung verzichtet die Telekom völlig. Der Bonner Carrier will damit die Bündelfunktion der heute 39 Niederlassungsleiter umgehen, über deren Tische sämtliche Berichte der Vertriebsorganisation liefen, bevor sie in die Zentrale überstellt wurden. Künftig berichten die für die einzelnen Segmente verantwortlichen regionalen Leiter direkt nach Bonn.

Von den Maßnahmen sind insgesamt 65000 Mitarbeiter betroffen. Ändern wird sich vornehmlich etwas bei rund 2000 Führungskräften, denn deren Positionen will das oberste Telekom-Management streichen. Die Betroffen müssen jedoch keine Kündigung fürchten, denn der immer noch mehrheitlich im staatlichen Besitz befindliche Carrier darf bis zum Jahr 2004 keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen, dies wurde vor Jahren mit dem Betriebsrat vereinbart. Ein internes Arbeitsamt will den Managern innerhalb des Konzerns neue Positionen vermitteln.