Umstellung dauert bis zu zwei Jahre

Umstellung dauert bis zu zwei Jahre Windows 2000 kommt in vier Varianten

12.03.1999
PALM SPRINGS (IDG) - Microsoft hält an seinen Plänen fest, Windows 2000 noch in diesem Jahr einzuführen. Wie jetzt auf einer Intel-Entwicklerkonferenz im kalifornischen Palm Springs bekannt wurde, sollen vier aufeinander aufbauende Varianten des Betriebssystems Windows 98 und NT ersetzen.

Eine gemeinsame Codebasis für die Betriebssystem-Familie Windows 2000 bleibt das oberste Ziel Microsofts, erklärte Produkt- Manager Carl Stork auf der Konferenz. Er trat damit Vermutungen entgegen, daß ein kürzlich angekündigtes Update des Windows- Clients die OS-Strategie der Redmonder verzerren würde. Erste Ergebnisse der Windows-2000-Entwicklungen sollen Ende dieses Jahres verfügbar sein, sofern es die Reaktionen der Anwender zulassen, schränkte Stork die Terminankündigung ein. Demnach wird sich das Betriebssystem aus vier Komponenten zusammensetzen.

Der Endbenutzer am Desktop oder mobilen Computer arbeitet künftig mit "Windows 2000 Professional", das ihn mit Plug-and-play- Funktionen sowie dem Power-Management der Advanced-Configuration- Power-Initiative (ACPI) unterstützt. Für Geschäftsapplikationen wird der "Windows Server" angeboten. Er kommt mit dem Active Directory, von dem Skeptiker behaupten, daß Microsoft die Schwierigkeiten bei der Umstellung von dem bisherigen Flat-File- auf das hierarchische Dateisystem noch nicht bewältigt hat. Weitere Features des Windows Server sind die integrierten Sicherheitsmechanismen Kerberos und Public Key Infrastructure (PKI), Windows-Terminal-Support sowie eine schrittweise Unterstützung von Zwei- bis Vier-Prozessor-Maschinen.

Der "Windows Advanced Server" erweitert das Spektrum in Richtung Back-end für geschäftskritische Applikationen. Zusätzliche Funktionen hier sind das Load Balancing auf Basis von TCP/IP sowie die Unterstützung von 64 GB Hauptspeicher und bis zu acht CPUs. Noch einen Schritt weiter geht das "Windows 2000 Data Center" das auf 32-Prozessor-Rechnern und Vier-Knoten-Clustern laufen soll.

Mit einem Blick in die weitere Zukunft eröffnete Stork seinen Zuhörern, daß Microsoft an einer neuen Technik zur Datensynchronisation nach dem Offline-Betrieb arbeite. Das Versprechen, Qualität sei der ausschlaggebende Faktor all dieser Entwicklungen, löste unter den knapp 2000 Teilnehmern der Konferenz gemischte Reaktionen aus. Angesichts des Wechsels im File-System und Domain-Konzept von NT zu Windows 2000 sehen Analysten einige Probleme auf die Unternehmen zukommen. Bis zu zwei Jahre müßten größere Konzerne für die Umstellung kalkulieren.