Umschlungen sollen praxisgerechter werden

11.07.1986

MÜNCHEN (pi) - Für eine an der betrieblichen Praxis und dem Bedarf ausgerichteten Qualifizierung der Arbeitslosen haben sich die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der zehn bayerischen Industrie- und Handelskammern ausgesprochen. Auf ihrer Frühjahrstagung in München vertraten sie die Ansicht, Umschulung nur um der Umschulung willen sei keine sparsame Verwendung der von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gezahlten Beiträge an die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit.

Die Kammern appellierten an die Arbeitsverwaltung, genauer nach der beruflichen Erfahrung der Arbeitslosen oder nach Branchen zu differenzieren, um nicht durch praxisfremde Kurse "Dauerumschüler" zu produzieren. Zudem solle die Umschulung auf einen anerkannten Ausbildungsberuf hinführen.

Als besonders vorteilhaft erwiesen sich Kurse in enger Abstimmung mit Betrieben oder in den Betrieben selbst. Nach Erfahrung der Kammern sind die Unternehmen zunehmend bereit, nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene in ein betriebliches Umschulungsverhältnis zu übernehmen.