Umorientierung der Unix-Anbieter gefordert Anwender fordern von DV-Freaks pragmatische Problembewaeltigung

24.09.1993

MUENCHEN (CW) - Die Zeiten der Unix-Gurus und Programmierfreaks ist endgueltig vorbei; der Markt passt sich sich nun endlich den Beduerfnissen und Interessen der Anwender an. So lautet fuer Hans Strack-Zimmermann, Vorstandsmitglied der GUUG, die Bilanz der diesjaehrigen Messe.

Offene Standards, beliebig kombinierbare Hard- und Software- Systeme, Anpassung an die neuen schlanken Organisationsformen der Unternehmen, das seien die Herausforderungen der 90er Jahre, resuemiert Strack-Zimmermann, hauptamtlich Geschaeftsfuehrer der Ixos GmbH, Ottobrunn bei Muenchen, den allseits fuehlbaren Trend. "Warum also keine Kombination von Windows NT und Unix-Derivaten", lautete seine rhetorische und fuer Unix-Puristen provozierende Frage.

Keine Datenverarbeitung, sondern Informationen braucht das Lean- Management, so Strack-Zimmermann. Unix habe die Funktion des Zulieferers fuer mittlere und kleine Rechner uebernommen - mit den technischen Daten der Betriebssystemfunktionen wolle der Anwender nicht laenger behelligt werden.

Gefragt seien nicht Rechner mit Betriebssystemen, sondern Ablaufsysteme. Der Kunde wolle Informationsspeicher, keine Datenbank-Server. Hersteller und Haendler haetten Transportsysteme anstelle von LANs, WANS und Netzprotokollen bereitzustellen.

Entwickler wie Verkaeufer muessten Middleware oder Remote Procedure Calls (RPC) aus ihrem Sprachgebrauch streichen und stattdessen Kommunikationsdienste bereitstellen. Auch Widgets oder Grafical User Interfaces (GUIs) entspraechen weder dem Beduerfnis noch der Terminologie der Anwender, die vielmehr nach Visualisierungssystemen verlangten.